Was den ansonsten so geschätzten Sportskameraden Toni Mang geritten haben mag, die damals neue Suzuki Hayabusa für die Hubschrauber-Kamera eines Privatsenders über eine gut besuchte deutsche Autobahn zu peitschen, als habe er Freddie Spencer im Nacken – vielleicht das Honorar? Dann muss es üppig ausgefallen sein, denn wenn selbst ein ehemals weltmeisterlicher Fahrer sich auf einer öffentlichen Straße derart enthemmt, muss es eine plausible Erklärung dafür geben. Auch wenn er wahrscheinlich in dem Moment nicht wusste, dass die Kamera bereits läuft, ließ der Highspeed-Wahnsinn knapp diesseits der Haaresbreite und jenseits tatsächlich vorhandener Fahrspuren die Nation den Atem stocken. Damals nährten die von RTL ausgestrahlten Bilder nachhaltig die beliebtesten Vorurteile gegenüber Motorradfahrern und wurden als ultimativer Beleg dafür publiziert, dass diese Typen definitiv nicht mehr alle Gurken im Glas haben. Aber vielleicht war es ja auch gar nicht das Honorar. Womöglich sind dem Toni einfach nur die Pferde durchgegangen. Und zwar gleich alle 175.