Klimamembrane in Motorradbekleidung

Die Klimamembran hat die Motorradbekleidung revolutioniert. Ganz gleich, ob in Verbindung mit Leder oder Textil als Obermaterial – die hauchdünne High-Tech-Lage sorgt für Fahrkomfort bei allen Witterungsbedingungen. Wir erläutern die wichtigsten Begriffe rund um Funktionsbekleidung mit Klimamembran.

Mikroporöse Membran

Hier lassen mikroskopisch kleine Öffnungen Wasserdampfmoleküle (Schweiß) nach außen entweichen, ohne umgekehrt Wassertropfen nach innen zu lassen. Porenlose Membrane bestehen entweder aus Poly­urethan (Beispiele Aerotex, Soltotex, Sheltex) oder Polytetrafluo­r­ethylen, (PTFE), kurz Teflon, wie es von Gore verwendet wird. Doch ob PU oder PTFE, die Membranfolie wird auf ein Trägergewebe auflaminiert. Zweite Verarbeitungsmöglichkeit ist die Beschichtung, die bei der Herstellung als Paste aufgetragen wird und dann trocknet, z.B. Drygate, Humax oder Techpor.

Porenlose Membran

Diese besteht fast immer aus PU und wird als 0,025 mm dünne Folie auf ein Trägergewebe laminiert. Die porenlose Membran ist von außen dicht, während Wassermoleküle auf physikalisch-chemischem Weg durch wasseranziehende Moleküle nach außen gelangen. Beispiele für porenlose Membrane sind Sympatex, Premium-Polotex, Venturi oder Reissa.

Funktionsprinzip

Wenn es ihm zu warm wird, beginnt der Mensch zu schwitzen. Der Schweiß verdunstet und entwickelt Verdunstungskälte. Wird der Schweiß jedoch nicht abtransportiert und kommen dann noch Kälte und Wind dazu, beginnt man zu frieren. Hier greift eine Klimamembran ein, indem sie den Schweiß in Form von Wasserdampfmolekülen vom Körper wegbringt.

Klimamembran: Zwei- und Dreilagenlaminat

Atmungsaktivität

Dies ist ein populäres Wort für die Wasserdampfdurchlässigkeit. Je höher diese ist (gemessen in g/m2/h), umso besser funktioniert der Abtransport der Wasserdampfmoleküle. Temperaturgefälle Damit eine Membran funktioniert, muss ein Temperaturgefälle von innen nach außen herrschen – je größer, desto besser. Herrschen Außentemperaturen in Höhe der Körpertemperatur oder darüber, wird der Schweiß nicht mehr wegtransportiert. Vie­le Textilhersteller bauen mitt­ler­weile Belüftungsreißverschlüs­se in ihre Anzüge ein. Durch sie trifft Fahrtwind auf die Membran, sie kühlt ab und kann Feuchtigkeit wieder wegbefördern.

Chill-Effekt

Bezeichnet den Kühlfaktor von Wind, der den Körper eine niedrigere Außentemperatur fühlen lässt, als tatsächlich herrscht. Eine Klimamembran verhindert den Chill-Faktor, weil sie den Fahrtwind abhält.

Funktionswäsche

Wichtiges Kleidungsstück, um die volle Wirksamkeit einer Klimamembran zu erreichen. Funk­tionswäsche, zum Beispiel Coolmax, Tactel, Outlast o.ä., leitet den Schweiß von der Haut weg und hin zur Membran, wo er in Wasserdampfmolekülform den Weg ins Freie findet. Eine schlech­te Wahl ist Baumwolle, weil sie sich mit Schweiß vollsaugt und der Fahrer durch die Verduns­tungs­kälte möglicherweise friert.

Z-Liner

Ist die gebräuchlichste und kostengünstigste Art, eine Klimamembran zu verarbeiten. Hier hängt die Membran zwischen Obermaterial und Futter als Jacke in der Jacke, ist punktuell mit dem Oberstoff verbunden und im Idealfall für heiße Tage oder zum Waschen herausnehmbar. Jacken und Hosen mit Z-Liner-Methode bieten Designern viele Gestaltungsmöglichkeiten. Nachteil: Saugt sich der Oberstoff mit Wasser voll, entsteht Verdunstungskäl­te und man beginnt zu frieren.

Zwei-/Dreilagen-Laminat

Hier sind Oberstoff und Membran bzw. Oberstoff, Membran und Futter fest miteinander verbunden, die Nähte sind wasserdicht verschweißt. Vorteil der Laminatlösung ist der bessere Schutz der Membran vor Beschädigungen, Nach­teil ist die aufwendige und da­mit relativ teure Verarbeitung. Dreilagen-Laminat kommt zu­dem recht steif daher und bietet einen nur eingeschränkten Tragekomfort.

Waschen

Unbedingt die Pflegehinweise des Herstellers beachten. Mikroporöse Membrane dürfen beispielsweise nur mit speziellen Waschmitteln in die Maschine, weil herkömmliche Waschmittel und Weichspüler die Poren verstopfen können. Nach dem Waschen gehören die Sachen auf einen Bügel an einen warmen Ort, danach empfiehlt sich das Einsprühen mit einem Im­prägnierspray.

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