Ratgeber Motorradstiefel

Motorradstiefel müssen ganz schön was aushalten: Dreck, Nässe, Hitze, Insekten, dabei Füße und Unterschenkel vor Verletzungen schützen und auch noch bequem sein. Ein breites Aufgabenspektrum.

Bauarten

Allround/Touring
Typische Merkmale: Material Leder, fast immer schwarz, oft mit Reflektoren, Protektoren für Knöchel und Schienbein, Öffnen/Schließen per Reißverschluss und/oder Klett.

Sport
Typische Merkmale: Material Leder oder Lorica mit Kunststoffeinsätzen, Zehenschleifern und außen liegendem Fersenschutz, häufig farbig und mit Lüf­tungsöffnungen, Öffnen/ Schlie­ßen per Schnallen, Ratschen, Reißverschluss und/oder Klett.

Stiefeletten
Typische Merkmale: Material Leder oder Leder-Textil-Mix, kurzer Schaft, kein Schienbeinschutz, Öffnen/Schließen per Schnürsenkel, Reißverschluss und/oder Klett.

Chopperboots
Typische Merkmale: Material Leder, Farbe schwarz oder braun, selten mit Protektoren. Häufig ohne Verschluss da weite Öffnung, aber demzufolge lockerer Sitz.

Enduro
Typische Merkmale: Materi­al Leder, oft im Mix mit Kunststoff, sehr hoher Schaft, Verschluss mit Schnallen, tw. plus Klett. Häufig mit Stahlkappe an der Spitze.

Motorradstiefel im Detail

Material

Leder
Immer noch das am häufigs­ten verwendete Material für Stie­fel. Robust, stabil, atmungsaktiv und in Verbindung mit ei­ner Klimamembran wasserdicht. Be­nötigt jedoch regel-mä­ßige Pfle­ge. Vollnarbiges Leder ist dem günstigeren Spaltleder vorzuziehen, weil widerstandsfähiger.

Lorica
Kunststoff-Microfaser-Material, das aussieht wie Leder. Ro­bust, weich, leicht, wasser- und schmutzabweisend und einfach zu pflegen.

Textil
Wird in erster Linie bei Kurzschaftstiefeln im Materialmix mit Leder verwendet, sollte möglichst abriebfest sein.

Merkmale

Protektoren
Bieten Fuß und Bein Schutz vor Verletzungen.
Knöchel: besteht zumeist aus mehreren Lagen Leder, Kunststoff, Schaumstoff, Latex­schaum oder Gelkissen, Mindestdurchmesser 5 cm.
Schienbein: großflächige Platten aus Kunststoff oder Carbon.
Zehen, Ferse: Kappen aus Kunststoff, Aramid oder Stahl.

Schafthöhe
Wird im Stiefelinneren ge­messen von der Sohle bis zum höchsten Punkt des Schafts. Emp­fohlene Schafthöhe: 30 cm.

Schaftrand
Sollte gepolstert sein, um Druckstellen am Schienbein zu verhindern, und trotzdem dicht abschließen, damit kein Wasser von oben in den Stiefel läuft.

Schalenkonstruktion
Von der Firma Daytona entwickelter »Stiefel im Stiefel«, be­stehend aus einem verwindungs­festen, eng sitzenden In­nen­schuh mit vielen Schutz- und Komfortelementen, über den der äußere Stiefel gezogen wird.

Schaltverstärkung
Aufsatz auf dem linken Stiefel aus Gummi, Leder oder Kunststoff. Verhindert, dass der Schalt­hebel Spuren hinterlässt.

Sitz
Um besten Schutz zu bieten, muss ein Stiefel möglichst eng an Fuß und Bein anliegen, ohne zu drücken. Vor allem im Bereich von Ferse und Knöchel ist ein strammer Sitz wichtig.

Sohle
Besteht zumeist aus drei La­gen: Innen-, Brand- und Laufsoh­le. Die Innensohle besteht zu­meist aus Leder oder Kunstfaser und ist zuweilen anatomisch vorgeformt. Die Brandsohle ist das Bindeglied zwischen dem Stiefel und der Laufsohle. Sie wird häufig aus Leder hergestellt und gerade bei Sport-, aber auch bei Tourenstiefeln mit einer dünnen Stahleinlage verstärkt, um maximale Festigkeit zu garantieren. Die Laufsohle sorgt für den Kontakt zum Boden bzw. zur Fußraste. Sie besteht fast immer aus Gummi und sollte rutsch-, benzin- und ölfest sein.

Weitenverstellung
Dient der Anpassung des Schafts an die Wademuskulatur per Stretch oder per Klett.

Zehenschleifer
Abnehmbare Schleifpads im vorderen Außenbereich des (Sport-)Stiefels, verhindern dessen Beschädigung bei starker Schräglage. Werden aus Kunststoff oder Metall hergestellt.

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