Gebrauchtkaufberatung

Suzuki GSF 1200/S Bandit

Ein unkapriziöses, enorm kräftiges Big-Bike mit zwei Gesichtern: Die unverkleidete Bandit ist der kernige Bodybuilder, ihre verkleidete Schwester ein famoses Allround- und Tourenmotorrad. Immenser Bestand, reichlich Auswahl.

Sie hat Kraft wie ein Bodybuilder, einen verwegenen Namen und macht mit ihrer durchtrainierten Figur jedermann an. Dabei ist die 1200er-Bandit nichts anderes als ein treuer, zuverlässiger Kumpel. Einer, den man an jeder Ecke antrifft, dafür hat Suzuki von Anfang an schon mit messerscharf kalkulierten Kampfpreisen gesorgt. Mit einem Bestand von über 38.000 Stück rangiert die große Bandit unter den Top Fünf des Gesamtbestands und ist auf dem Gebrauchtmarkt eine feste Größe.

Die GSF-Schwestern taugen als Alltagsmaschinen, für sportliche Ausflüge und natürlich für große Touren. All das geht auch zu zweit und mit Gepäck, da sowohl Platzangebot als auch Zuladekapazität – 211 beziehungsweise 213 kg – vergleichsweise sehr großzügig ausfallen. Die Entscheidung »nackt oder verkleidet« ist schnell getroffen; beim Baujahr wird’s schon schwieriger, da neben dem Budget auch spezifische Unterschiede zwischen den einzelnen Generationen berücksichtigt werden wollen.

Die Nackte gab’s als Grauimport bereits 1995, die offiziell importierte Bandit seit 1996. Diese erste Generation hat 19 l Tankvolumen, ist mit 820 mm Sitzhöhe für Kurzbeinige weniger geeignet als die Nachfolger und bietet als S-Version nicht so guten Windschutz wie Modelle ab 2001. 1997 bis 2000 wurde die »S« auch mit ABS angeboten.

2001 folgte die zweite Generation. Die »S« erhielt eine neue Verkleidung mit Freiflächenscheinwerfer; bei beiden Varianten neu: Rahmenlayout, Sekundärluftsystem, reduzierter Radstand (besseres Handling), 20-l-Tank, größerer Ölkühler, komfortablere Sitzbank, neue Vergaser (besseres Ansprechverhalten), Sechs- statt Vierkolben-Bremssättel vorn. Der letzte Jahrgang (2006) bietet serienmäßig ABS, Vierkolben-Festsattelbremsen, zweifach variable Fahrersitzhöhe, neue LM-Räder, Edelstahlauspuff und eine für die »S« abermals geänderte Verkleidung.

Der Vierzylinder ist bei sorgfältigem Warmfahren für sehr hohe Laufleistungen gut; er sollte in warmem Zustand im Bereich Zylinderkopf nicht verdächtig klappern (Indiz für Verschleiß im Ventiltrieb). Zu prüfen sind ferner Lenkkopf- und Schwingenlager, Schalldämpfer (original? ABE?), bei älteren Modellen der Krümmersammler und der Rahmen auf Rostbefall, Funktion der Kupplung sowie der Zustand von Bremsscheiben und Lack.

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