
K-Baureihe – die zweite Generation
Mit der zweiten Generation der K-Baureihe sorgten die BMW Ingenieure buchstäblich für eine Neuausrichtung der Vierzylinder-Technologie. Bei der 2004 vorgestellten BMW K 1200 S war der Motor nicht mehr längs, sondern quer zur Fahrtrichtung angeordnet.
Außerdem erhielt das Triebwerk Vierventiltechnik mit Schlepphebeln und eine Trockensumpfschmierung. Mit 123 kW/167 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 280 km/h war die BMW K 1200 S das stärkste und schnellste Motorrad der Unternehmensgeschichte.
Erstmals übernahm das neue Duolever System mit zwei drehbar im Rahmen gelagerten Längslenkern die Vorderradführung. Als Option war eine weitere Weltneuheit zu haben: das erste elektronisch einstellbare Fahrwerk, das jemals für ein Serienmotorrad angeboten wurde.
In den folgenden Jahren kamen die BMW K 1200 R, ein Naked Bike, das auch in der Rennserie BMW Power Cup eingesetzt wurde, und eine Neuauflage der K-Baureihe mit nunmehr 1.300 Kubikzentimetern Hubraum auf den Markt.
Chronologie der technischen Entwicklungen
1923 Die BMW R 32 mit zwei quer zur Fahrtrichtung angeordneten Zylindern wird vorgestellt.
1925 Aluminium-Zylinderkopf und hängende Ventile für R 37 und R 39.
1928 Erster Kickstarter mit komfortabler Quer-Anordnung für die BMW R 57.
1929 Kompressoraufladung ermöglicht neue Geschwindigkeitsrekorde.
1932 Zwei-Vergaser-Technik bei der BMW R 16.
1934 Einführung des Pressstahlrahmens.
1935 Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel für BMW R 12 und BMW R 17.
1936 Kettengetriebene, oberhalb der Kurbelwelle platzierte Nockenwelle und Viergang-Getriebe mit Fußschalthebel für die BMW R 5.
1938 Hinterradfederung für Serienmodelle.
1950 Gemeinsamer Ölkreislauf für beide Zylinder, schräg montierte Vergaser und verrippte Ventildeckel für BMW R 51/2. Die BMW R 25 erhält einen verschweißten Rohrrahmen.
1955 Neues Dreiwellengetriebe und Kardanwelle mit nunmehr vorn angeordnetem Kreuzgelenk. Vollschwingen-Fahrwerk für BMW R 50 und BMW R 69.
1960 Sitzbank löst Schwingsattel ab.
1969 Gleichdruck-Vergaser und E-Starter für BMW R 75/5. Neukonstruktion des Boxers für die Baureihe /5 mit unterhalb von Kurbelwelle und Zylinder platzierter Nockenwelle und Stößelstangen. Comeback der Teleskopgabel. Doppelschleifenrohrrahmen.
1973 Die R 90 ist das weltweit erste Großserienmotorrad mit lenkerfest montierter Verkleidung. Die BMW R 100 RS kommt als erstes Serienmotorrad mit Vollverkleidung.
1980 Die R 80 G/S erhält eine Einarmschwinge.
1983 Einführung der K-Baureihe mit längsliegendem Vierzylinder.
1986 Die BMW K 75 erhält einen unmittelbar vom Vierzylinder abstammenden Dreizylinder-Motor.
1987 Der Paralever unterbindet mit neu entwickelter Doppelgelenk-Schwinge unerwünschte Antriebseinflüsse auf die Hinterradfederung.
1988 Einführung von Vierventil-Technik, DOHC-Zylinderkopf und der weltweit ersten digitalen Motorelektronik für Motorräder im Vierzylinder-Motor. Anti-Blockiersystem (ABS) optional erhältlich.
1991 BMW K 1 mit aerodynamischer Volllverkleidung.
1993 Einführung des Vierventil-Boxers mit Saugrohr-Einspritzung und Dreiwege-Katalysator. Einführung der Telelever Vorderradführung.
2004 In der BMW K 1200 S debütiert der neue, nun quer eingebaute Vierzylinder. Einführung der elektronischen Fahrwerksanpassung ESA (Electronic Suspension Adjustment).
2006 Die neue F-Baureihe startet mit dem 800 Kubik starken Parallel-Twin.
2007 Die BMW HP 2 Sport ist bis dato stärkster Serien-Boxer mit 133 PS. Das Antriebsregelungssystem ASC (Automatic Stability Control) verhindert Schlupf des Antriebsrades.
2009 Der kurzhubige Vierzylinder-Motor der BMW S 1000 RR leistet 193 PS. Außerdem neu: Race ABS und Traktionskontrolle DTC (Dynamic Traction Control).
2010 Der schmalste und leichteste jemals im Serienmotorradbau eingesetzte Reihensechszylinder-Motor treibt jetzt die Modelle BMW K 1600 GT und BMW K 1600 GTL an.
2012 Die jüngste Generation des BMW Boxer-Motors erhält eine Luft-/Flüssigkeitskühlung. Das Getriebe ist jetzt in den Motorblock integriert. Semiaktives Fahrwerk optional.