ADAC pro E-Fuels

Alternative für Verbrennungsmotoren

ADAC pro E-Fuels

In der Debatte um synthetische Kraftstoffe hat sich der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) klar pro E-Fuels positioniert. Es gäbe keine technischen Bedenken und der Einsatz könnte sofort die CO2-Bilanz des Verkehrssektors verbessern.

Nach dem erklärten Willen der EU-Kommission sollen sie keine Rolle im Straßenverkehr der Zukunft spielen. Auf der anderen Seite wünschen sich Fahrzeughersteller und Verbände ein klares Bekenntnis zu Ihnen. Die Rede ist von E-Fuels, synthetischen Kraftstoffen für Verbrennungsmotoren, die mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt werden.

Nun hat sich auch der ADAC positioniert, und zwar eindeutig pro E-Fuels. Wer nun einwendet, dass es unerheblich sei, was ein Autoclub zum Thema meint, sollte bedenken, dass der eingetragene Verein 20 Millionen Mitglieder vertritt, was ziemlich genau einem Drittel der wahlberechtigten Deutschen entspricht.

Auch das Argument, der Autofahrerclub würde ohnehin jede Technologie bedingungslos unterstützen, mit deren Hilfe seine Mitglieder weiterhin knattern und stinken können, trägt nicht. Der ADAC hat es sich nämlich nicht leicht gemacht und gründet seine Positionierung auf umfangreiche Untersuchungen und Abwägungen.

E-Fuels halten alle Kraftstoffnormen ein

Da es sich bei E-Fuels nicht um Zusätze wie beispielsweise Ethanol im Biosprit handelt, sondern um vollwertige Kraftstoffe, die mit fossilen Flüssigkraftstoffen in beliebigem Verhältnis gemischt werden bzw. diese auch vollständig ersetzen können, war die naheliegendste Frage, ob aktuelle Motoren überhaupt problemlos mit E-Fuels betrieben werden können. Dieses Frage hat der ADAC nach umfangreichen Tests ganz klar mit »ja« beantwortet. Die untersuchten E-Fuels hielten die gültigen Kraftstoffnormen ein, der Schadstoffausstoß lag weit unter den Grenzwerten und das Testfahrzeug lief problemlos. Und natürlich ist die CO2-Bilanz fossilen Kraftstoffen weit überlegen, denn das emittierte Kohlendioxid war ja zur Herstellung des Kraftstoffs aus der Atmosphäre entnommen worden.

Schlechter Wirkungsgrad bei der Herstellung von E-Fuels

Doch bei allen Vorteilen, sieht der ADAC auch realistisch die Schattenseiten von E-Fuels. Und da ist in allererster Linie der miese Wirkungsgrad in Bezug auf die eingesetzte Energie. Während bei einem batterieelektrischen Fahrzeug der beispielsweise mittels Photovoltaik erzeugte Strom den Motor des Fahrzeugs direkt antreibt (abzüglich der Verluste beim Laden des Akkus), muss die Energie bei der Erzeugung von E-Fuels zusätzliche Umwandlungsschritte durchmachen. Gehen wir ebenfalls von photovoltaisch erzeugtem Strom aus, wird dieser eingesetzt, um mittels Elektrolyse Wasser in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufzuspalten. Wiederum unter Energieaufwand wird aus der Atmosphäre Kohlendioxid abgeschieden, dass mit dem H2 einen Kohlenwasserstoff bildet – die Vorstufe des E-Fuels. Ohne hier weiter auf Details einzugehen – jeder der Grundkenntnisse der Physik besitzt weiß, dass jede Energieumwandlung mit Verlusten einhergeht.

Diese unverrückbare Tatsache berücksichtigt auch der ADAC bei seinen Überlegungen und hat ein anschauliches Schaubild zur Energieeffizienz von batterieelektrischen Antrieben, Brennstoffzellen und E-Fuels erstellt.

Sofortige Dekarbonisierung des Verkehrssektors durch E-Fuels

Nichtsdestotrotz spricht sich der ADAC klar für den Einsatz von E-Fuels im Individualverkehr aus und fordert von der Politik verbindliche Rahmenbedingungen für die nötigen Technologien sowie entsprechende Förderungen. Für sein positives Votum hat der Club auch ein unschlagbares Argument: Selbst wenn das Ziel von 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2030 erreicht werden sollte, sind zu diesem Zeitpunkt noch immer 30 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor unterwegs. Diese riesige Flotte ließe sich mit E-Fuels schon heute Schritt für Schritt CO2-neutral machen.

Bei allem was gegen E-Fuels spricht, ihre chemische Energie wäre auch ein Zwischenspeicher für den bei bestimmten Wetterlagen anfallenden Stromüberschuss aus regenerativen Energiequellen, der bislang an unsere Nachbarländer verschenkt – oder schlimmer noch – zu Negativpreisen »entsorgt« wird.

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Bild: webstockreview.net

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