BVDM kündigt Mitgliedschaft bei Silent Rider

»Konstruktive Zusammenarbeit nicht möglich«

BVDM kündigt Mitgliedschaft bei Silent Rider

Der Bundesverband der Motorradfahrer hat seine Mitgliedschaft bei Silent Rider gekündigt. Unrealistische Forderungen der Lärmschutz-Initiative und fehlende Berücksichtigung von Expertenwissen werden als Grund genannt.

Silent Rider ist eine bundesweite Initiative, die sich dem Kampf gegen Motorradlärm verschrieben hat. Ausgehend von einem Zusammenschluss von acht von Motorradlärm besonders betroffenen Gemeinden versucht Silent Rider alle Akteure in einem Bündnis zusammenzubringen – auch die Motorradfahrer. Aus diesem Grund war auch der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) der als eingetragener Verein firmierenden Kampagne beigetreten.

Nun hat der BVDM seine Mitgliedschaft gekündigt. Der Verband begründet den Schritt mit unüberbrückbaren Differenzen. Zum einen stelle Silent Rider unrealistische Forderungen auf, zum anderen würde konsequent Expertenwissen ignoriert. Außerdem thematisiere die Initiative Verkehrslärm einseitig mit Fokus auf Motorräder.

Hier das Kündigungsschreiben des BVDM im Wortlaut:

Kündigung der Mitgliedschaft im Verein Silent Rider

Sehr geehrter Herr Hermanns,

hiermit kündigt der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM e.V.) form- und fristgerecht seine Mitgliedschaft im Verein Silent Rider zum Ende des Jahres 2021. Den Posten des Beisitzers im Vorstand von Silent Rider legt der BVDM mit sofortiger Wirkung nieder. Die Werbung mit dem Namen und dem Logo des Verbandes untersagen wir mit sofortiger Wirkung und fordern Sie auf, unser Logo bis zum 14. Juni 2021 von der Homepage zu entfernen.

Der BVDM ist Silent Rider beigetreten, weil wir im Ziel - den Verkehrslärm zu reduzieren - übereinstimmen und die Hoffnung hatten, im Dialog und der konstruktiven Auseinandersetzung mit Silent Rider (als Vertreter der Anwohner), Lösungen für die Lärmproblematik zu entwickeln. Die Hoffnung hat sich leider als trügerische erwiesen. Konkrete gemeinsame Aktionen hat der Vorstand von Silent Rider abgelehnt, die fachliche Expertise des BVDM in Bezug auf den Forderungskatalog (die wir sowohl mündlich als auch schriftlich vorgebracht haben), bewusst ignoriert. Der Vorstand thematisiert zudem Lärm ausschließlich einseitig in Bezug auf Motorradfahrer.

In Äußerungen der Presse gegenüber, jüngst in der Dürener Zeitung am 29. Mai, schmückt man sich mit der Mitgliedschaft des BVDM, die der Stimme von Silent Rider mehr Gewicht verleihe, hält aber weiter an Forderungen fest, die weder hinreichend definiert noch fachlich haltbar sind, wie etwa die Forderung nach einer Lärmobergrenze von 80 Dezibel. Zudem werden in den jüngst verteilten Bannern, die wohl kaum als gelungen bezeichnet werden können, Motorradfahrer diskreditiert.
Leider hat sich der Silent Rider-Vorstand als beratungsresistent erwiesen und zur Erreichung des Ziels - der Senkung des Verkehrslärms, einen Weg eingeschlagen - den wir für nicht zielführend, sondern im Gegenteil, für kontraproduktiv halten und den wir nicht mitgehen werden.

Ich bitte um schriftliche Bestätigung der Kündigung.

Michael Lenzen

Vorsitzender BVDM

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