Was hat die Videoplattform TikTok mit dem Elektronikkonzern Huawei zu tun? Eine zu große Nähe zum chinesischen Staatsapparat. Davon sind zumindest US-amerikanische Behörden überzeugt. Die Offiziellen befürchten den Abfluss sensibler Daten aus den Vereinigten Staaten ins Reich der Mitte. Aus diesem Grund wird ernsthaft erwogen, TikTok in den USA zu verbieten, sollte der Betreiber die Datenspeicherung nicht nach Amerika verlegen. Huawei Smartphones dürfen in den USA bereits nicht mehr verkauft werden, vom Ausbau des 5G-Netzes wurde das Unternehmen ebenfalls ausgeschlossen.
Nun geraten weitere Produkte in den Fokus der US-Behörden: Kraftfahrzeuge. Das Bureau of Industry and Security (BIS) des Handelsministeriums hat unlängst eine Definition von »vernetzten Fahrzeugen« erarbeitet, die über Hard- oder Software-Schnittstellen verfügen, die entweder einen Datenabfluss oder einen Eingriff von außen ermöglichen. Das Ministerium möchte auf dieser Grundlage Vorschriften erarbeiten, die es ab dem Modelljahr 2027 verbieten, entsprechende Fahrzeuge in den USA zu verkaufen.
Handelsministerin Gina Raimondo zeigt sich alarmiert: »Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie ausländische Regierungen mit Zugang zu vernetzten Fahrzeugen ein ernsthaftes Risiko für unsere nationale Sicherheit und die Privatsphäre der US-Bürger darstellen könnten.«
Weit oben auf der Liste des BIS steht der chinesische Motorradhersteller CF MOTO. Die T-Box der jüngeren Modelle, die ein 4G-Modul enthält, und die CFMOTO Ride App erfüllen nämlich genau die inkriminierten Kriterien.
Ob auch in der EU entsprechende Maßnahmen getroffen werden, ist derzeit offen. Völlig auszuschließen ist dies allerdings nicht. Erst im Juli dieses Jahres hat die Bundesregierung dem Druck aus den USA nachgegeben und ein Verbot von Komponenten der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE in 5G-Mobilfunknetzen erlassen.
Bild: CF Moto / Screenshot CF Moto Website