Mit Rahmen, Heckrahmen, Schwinge und Rädern sind bei der Superleggera V4 erstmals bei einem straßenzugelassenen Motorrad alle tragenden Komponenten des Chassis aus Kohlefaserlaminat gefertigt. Hierdurch erreicht Ducati allein in diesem Bereich eine Gewichtsreduktion von 6,7 Kilogramm gegenüber einer herkömmlichen Panigale V4.
Dass trotz des radikalen Leichtbaukonzepts der Sicherheit oberste Priorität gebührt, wird Ducati nicht müde zu betonen. Modernste Qualitätssicherungsverfahren aus der Luftfahrtindustrie wie Thermographie, Ultraschall und sogar Tomographie werden zur Prüfung der Carbon-Parts eingesetzt.
Das Chassis der Superleggera V4 ist nicht nur leichter als das einer Panigale V4, auch die Geometrie des Fahrwerks zeigt sich geringfügig modifiziert. So wurde die Schwinge im Hinblick auf den schwerpunktmäßig mit der Maschine intendierten Rennstreckeneinsatz etwa verlängert. Ducati verspricht für die Superleggera V4 eine bislang unerreichte Verzögerbarkeit, extrem einfaches Schräglagenverhalten und präzisere Linien aus der Schräglage heraus.
Der Einsatz von Carbon endet bei der Superleggera V4 nicht beim Chassis. Auch die aerodynamisch optimierte Verkleidung ist aus dem ultraleichten Laminat gefertigt. Seitliche Flügel sorgen für zusätzlichen Abtrieb an der Front bei hohen Geschwindigkeiten. Ducati spricht von 50 Kilogramm bei 270 Stundenkilometern. Das sind 20 kg Kilogramm mehr als bei der Pani.
Herzstück der Superleggera V4 ist ein weiterentwickelter »Desmosedici Stradale R«-Motor. Der 998 Kubikzentimeter große Vierzylinder-V-Motor wiegt 2,8 Kilogramm weniger als der 1100er V4 der Panigale. 224 legale PS holt der Vierzylinder aus dem knappen Liter Hubraum, in der offenen Rennkonfiguration sind es sogar 234 Pferdestärken.
In Verbindung mit einem Trockengewicht von nur 159 kg (16 kg weniger als die Panigale V4) ergibt sich in der straßenzugelassenen Konfiguration ein Leistungsgewicht von 1,41 PS/kg, im Renntrimm verbessert sich der Wert auf 1,54 PS/kg.
Der Renncharakter des Aggregats zeigt sich auch in der Verwendung einer Trockenkupplung sowie in der Einstellmöglichkeit der desmodromischen Ventilsteuerung.
Überarbeitet präsentiert sich auch die Elektronik der Superleggera V4. Dem Piloten stehen drei vorkonfigurierte Fahrmodi (Race A, Race B und Sport) zur Verfügung, hinzu kommen fünf frei programmierbare Modi. Ebenfalls verbessert wurden die Traktionskontrolle und der Quickshifter.
Einen Beitrag zum geringen Gesamtgewicht mussten auch die Fahrwerkskomponenten leisten. Hier kommt High-End-Material von Öhlins zum Einsatz: Eine Gabel mit leichteren, gefrästen Gabelfüßen ebenso wie ein Federbein mit Titanfeder, dessen Ventilsystem auf MotoGP-Material basiert.
Oberste Liga auch die Bremsanlage, die mit »MCS«-Hauptbremszylinder und »Stylema«-Bremssätteln von Brembo aufwartet.
Nur 500 Exemplare der edlen Superleggera V4 wird Ducati bauen. Die Fahrzeuge werden ab Juni dieses Jahres verfügbar sein.
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