Harley will in den USA 180 Jobs streichen

Schwache Verkaufszahlen

Harley muss Jobs streichen

Aufgrund schwächelnder Nachfrage weltweit, vor allem aber auf dem heimischen US-Markt, hat sich Harley-Davidson zu drastischen Maßnahmen entschlossen: 180 Jobs in der Produktion sollen wegfallen.

Während europäische Hersteller wie BMW, KTM oder Triumph einen Absatzrekord nach dem anderen hinlegen, lässt die Nachfrage bei Harley-Davidson in letzter Zeit zu wünschen übrig. Das Minus im zweiten Quartal 2017 beträgt auf dem US-Markt 9,3 Prozent, weltweit wurden in den Monaten April bis Juni 6,7 Prozent weniger Motorräder der Marke Harley-Davidson bezogen auf den Vorjahreszeitraum verkauft.

Nicht nur an die europäischen und japanischen Konkurrenten musste der Traditionshersteller aus Milwaukee Marktanteile abgeben, auch die zum Polaris-Konzern gehörende Marke Indian jagt Harley Kunden ab. Hinzukommt eine schwache Konjunktur in vielen US-Bundesstaaten, die auf die Kauflaune drückt.

Mit den Verkaufszahlen ging auch der Gewinn im zweiten Quartal in den Keller. Das Ergebnis sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 7,7 Prozent auf knapp 259 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtjahr wird ein Absatzrück von bis zu acht Prozent erwartet, so dass Harley die Produktion um 10 bis 20 Prozent zurückfahren muss. Offenbar stehen bereits jetzt jede Menge Bikes auf Halde, und im Herbst werden bereits die 2018er Modelle präsentiert.

Wie das News-Netzwerk von Opens external link in new window USA Today berichtet, will das Management nun zu drastischen Maßnahmen greifen. Rund 180 Jobs sollen in den Vereinigten Staaten gestrichen werden. Betroffen sind das Motorenwerk in Milwaukee sowie der Standort Kansas City, wo die Fahrzeuge montiert werden. »Das sieht nicht gut aus, und wir haben diese Entwicklung auch nicht kommen sehen«, wird der Gewerkschaftsfunktionär Ross Winklbauer zitiert.

In den USA hat Harley-Davidson bei den schweren Motorrädern trotz der jüngsten Rückschläge noch immer einen Marktanteil von 48,5 Prozent. Doch die Altersstruktur der amerikanischen Motorradszene zwingt auch die Traditionsmarke aus Milwaukee zum Umdenken. Die Babyboomer werden langsam zu alt fürs Motorradfahren, es muss dringend eine jüngere Kundschaft gewonnen werden. Doch die anvisierten Millenials interessieren sich weniger für Schwermetall als für günstige, pfiffige Maschinen. Nicht umsonst hat Harley seine Modellpalette in den vergangenen Jahren sukzessive um kleinervolumige Modelle ergänzt.

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Foto: Montage im Werk Kansas City, Missouri. © Harley-Davidson

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