Honda Patent Vorderradführung Hossack-Prinzip

Künftig die Standardlösung?

Honda lässt neue Vorderradführung patentieren

Mehrere Abwandlungen der Hossack-Gabel, bei der Radführung und Federung entkoppelt sind, hat sich Honda unlängst patentieren lassen. Nachdem die Gold Wing bereits eine ähnliche Vorderradführung besitzt, könnte die Technik künftig in der Breite der Modellpalette eingesetzt werden.

Seit Jahrzehnten tüfteln Ingenieure daran, wie sich bei der Vorderradführung des Motorrads Radführung und Federung entkoppeln lassen. Was beim Auto selbstverständlich ist, stellt beim Motorrad ein Problem dar: Gewicht und Abmaße der Vorderradführung müssen beim Zweirad möglichst gering sein. Anforderungen, die von der Teleskopgabel mustergültig erfüllt werden.

Doch die bewährte Gabel kann auch in ihren jüngsten Evolutionsstufen ein grundsätzliches Problem nicht lösen. Beim Bremsen federt sie ein, wodurch sich Dämpfung und Fahrwerksgeometrie ändern.

Abhilfe schaffen kompliziertere Konstruktionen wie etwa die Achsschenkellenkung, die sich im Zweiradbau allerdings nie durchsetzen konnte. Dieses Konstruktionsprinzip blieb Nischenmodellen wie der Yamaha GTS 1000 oder dem Kultroller Italjet Dragster vorbehalten.

Honda Vorderradführung nach dem Hossack-Prinzip für Leichtmotorräder
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Honda Vorderradführung nach dem Hossack-Prinzip für Leichtmotorräder

  Auch für Scooter-artige Fahrzeuge hat Honda die neue Vorderradführung auf Basis des Hossack-Prinzips patentieren lassen.

Einfacher in der Konstruktion und auch optisch besser ins Fahrzeug zu integrieren ist die Hossack-Gabel. Diese führt das Rad in einer ungefederten Gabel und stützt sich über Dreieckslenker gegen den Rahmen ab. Federung und Dämpfung übernimmt ein zentral eingebautes Federbein, während die Lenkbewegung über ein Gelenk übertragen wird. Durch diesen Aufbau lässt sich das Eintauchen beim Bremsen teilweise bis fast vollständig eliminieren, die Lenkgeometrie und die Dämpfungseigenschaften sind stets konstant. Zudem ist die Konstruktion ausgesprochen verwindungssteif.

Im großen Maßstab wird eine Abwandlung der Hossack-Gabel seit Einführung des 1100er Boxers von BMW genutzt. Der bayerische Hersteller hat zwei Varianten entwickelt: Telelever und Duolever. Auch Honda nutzt das Prinzip und stattet das Flaggschiff Gold Wing mit einer ebenfalls von der Hossack-Gabel abgeleiteten Vorderradführung aus.

Kürzlich hat das japanische Unternehmen weitere Konstruktionen auf Basis des Hossack-Prinzips patentieren lassen. Nachdem sich die Japaner sowohl für hubraumstarke Modelle als auch für Scooter-artige Fahrzeuge entsprechende Entwürfe haben schützen lassen, spricht einiges dafür, dass der Massenhersteller zumindest Planspiele betreibt, wie sich die Telegabel künftig in der Breite der Modellpalette ersetzen ließe.

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