Die Bundesratsinitiative vom Mai 2020 zur Begrenzung der Geräuschemissionen aller neuen Motorräder auf maximal 80 dB(A) hatte den bereits lange schwelenden Konflikt um tatsächlichen und vermeintlichen Motorradlärm weiter angeheizt. In der Folge habe es eine Kampagne gegen die Fahrerinnen und Fahrer motorisierter Zweiräder gegeben, beklagt Rolf Frieling, Vorsitzender der Biker Union, der größten Interessenvertretung für Motorradfahrer in Deutschland.
Bereits im vergangenen August gab es ein Treffen zwischen Vertretern mehrerer Motorradfahrerverbände und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, bei dem die gemeinsame Erarbeitung eines Strategiepapiers zur Weiterentwicklung der zweirädrigen Mobilität als integralem Bestandteil eines umfassenden Mobilitätskonzepts beschlossen wurde.
Auch bei dem Runden Tisch in Rheinland-Pfalz, der wegen der Corona-Pandemie in Form einer Videokonferenz stattfand, betonten Politik wie Verbände das große Interesse an gemeinsamen Lösungen. Die Motorradfahrerverbände konzedierten, dass an einigen stark frequentierten Motorradstrecken Handlungsbedarf bestehe und bekannten sich zu ihrer Verantwortung, in der eigenen Klientel das notwendige Problembewusstsein zu schaffen.
Einigkeit zwischen allen Teilnehmern herrschte darüber, dass die Sperrung von öffentlichen Straßen für motorisierte Zweiräder kein geeignetes Mittel zur Lösung der Probleme ist.
Nach dem Gedankenaustausch sagte Rolf Frieling: »Ich war sehr angetan davon, dass es der Landesregierung von Rheinland-Pfalz offenbar wirklich um einen konstruktiven Dialog und einen fairen Interessenausgleich zwischen den Betroffenen und Beteiligten geht«, so Frieling weiter. »Daran sollten sich andere Bundesländer ein Beispiel nehmen.«
Das Format des Runden Tisches soll als Plattform für die Entwicklung von zielführenden Lösungsansätzen in Rheinland-Pfalz fortgeführt werden.
Foto © Biker Union