Kälte raubt Konzentration
Jeder kennt das im Herbst: Kaum ist die Sonne verschwunden, wird es augenblicklich kalt. Gerade in den Morgen- und Abendstunden sind die Übergänge oft recht deutlich zu spüren. Da Frieren die Konzentration stört, gilt es, die richtige Bekleidung zu wählen. Funktionsbekleidung mit herausnehmbarem Thermofutter kann bei diesen Witterungsverhältnissen hilfreich sein. Ebenso schnell einsetzbar sind kleine Helfer wie Sturmhauben, Hals- und Kniewärmer oder windabweisende Überzieher.
Schlechte Sicht
So angenehm die wärmende Herbstsonne ist, so tückisch kann sie auch sein. Denn die tief stehende Sonne sorgt häufig für Blendung. Ist dazu das Visier noch dazu zerkratzt oder verschmutzt, befindet sich der Motorradfahrer fast im »Blindflug«. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, auf ein kratzfreies und sauberes Visier zu achten. Die blendende Sonne trifft natürlich auch die anderen Verkehrsteilnehmer – Motorradfahrer werden deshalb jetzt noch leichter übersehen.
Ebenso können plötzlich auftretende Nebelbänke die Sicht erschweren. Auch frühzeitige Dunkelheit trägt dazu bei, übersehen zu werden. Von daher ist es wichtig, gut sichtbare Bekleidung zu tragen und die Beleuchtung am Fahrzeug regelmäßig sorgfältig zu kontrollieren.
Die oftmals feuchte Wetterlage im Herbst lässt das Visier häufiger beschlagen als im Sommer. Eine gängige »Sofortmaßnahme« besteht darin, es einen Spalt breit geöffnet zu lassen. Jedoch haben nicht alle Visiere eine passende Rasterung, außerdem kann es im Helm unangenehm ziehen.
Alternativ bieten sich hier Anti-Beschlagmittel an oder gleich ein Visier, das beschlaghemmend beschichtet ist.
Der Königsweg besteht in einem doppelwandigen Visier – dem so genannten Pinlock-Visier. Dieses verhindert mit Hilfe einer zweiten Scheibe das unangenehme Beschlagen. Wie bei einer Doppelverglasung verhilft die entstandene Luftkammer zwischen innerer und äußerer Scheibe zu einem besseren Durchblick bei schlechter Wetterlage. Die meisten Helme lassen sich damit ausrüsten, der Fachhandel kann hier weiterhelfen.
Überblick: Gefahren im Motorradherbst
– feuchte und rutschige Straßen
– verschmutzte Fahrbahnen, vor allem in ländlichen Gegenden
– landwirtschaftliche Fahrzeuge und Erntemaschinen
– plötzlicher Nebel
– Blendeffekte durch tief stehende Sonne
– vermehrter Wildwechsel
– Auskühlung
– beschlagenes Visier
– schlechte Sichtbarkeit
Rutschgefahr
Neben eingeschränkten Licht- und Sichtverhältnissen ist es ebenso wichtig, die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche im Auge zu behalten. Raureif am Morgen und Feuchtigkeit am Abend können tückisch sein.
In ländlichen Gegenden muss zudem wegen des Ernteverkehrs mit verschmutzen Straßen gerechnet werden. Zudem kann Laub die Fahrbahn rutschig machen.
Kältere Reifen und kälterer Asphalt »verzahnen« sich nicht mehr so gut. Starkes Beschleunigen, extreme Schräglagen und hartes Bremsen gehören deshalb nur bedingt in die bunte Jahreszeit.
Vorsicht Wild
Unangenehme Bekanntschaft für beide Seiten kann der im Herbst zunehmende Wildwechsel mit sich bringen. Erhöhte Aufmerksamkeit, ein vergrößerter Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden und besondere Vorsicht an Feldern und Wäldern tragen zu einem sicheren Ankommen bei.
Beim Institut für Zweiradsicherheit können zahlreiche Broschüren und Filme mit Tipps für Motorrad- und Rollerfahrer bestellt werden