In den USA sowie in Großbritannien lädt Arc Interessierte ein, eine Testrunde mit dem Modell Arc Vector zu drehen. Doch einfach mal zum Freundlichen gehen und sich auf die Maschine setzen, so einfach geht es dann auch wieder nicht. Vor die Probefahrt hat Arc einen Bewerber-Check gestellt: Aspiranten müssen zunächst einmal nachweisen, dass sie sich die Maschine überhaupt leisten können, zudem verlangt das exklusive Unternehmen Auskunft über den »fahrerischen Hintergrund« – was auch immer im Detail darunter zu verstehen ist.
Wer dieses Assessment-Center erfolgreich hinter sich gebracht hat, erhält den im Look einer Smart Watch gehaltenen und ebenso ums Handgelenk zu tragenden kontaktlosen Schlüssel und wird sich vermutlich mit einigem Respekt der Vector nähern. Design pur und eine große Bandbreite technischer Leckerbissen geben eine Ahnung davon, wie sich Motorradfahren in Zukunft anfühlen könnte.
Monocoque aus Kohlefaserlaminat
Das Chassis der Arc Vector basiert auf einem Monocoque aus Kohlefaserlaminat, das gleichzeitig als Batteriegehäuse dient, die Vorderradführung wird von einer Art Achsschenkellenkung übernommen, die hintere Schwinge mit Zentralfederbein mutet da schon richtig old school an. Die Federelemente sind feinste Öhlins-Ware, für die Bremsanlage hat sich Arc für die hochwertigste Produktlinie von Brembo entschieden.
Ein 127 PS starker Elektromotor beschleunigt die Arc Vector in 3,2 Sekunden von null auf hundert. Ein solider Wert, der allerdings von der nur gut ein Zehntel so teuren LiveWire S2 del Mar um 0,1 Sekunden unterboten wird.
Richtig schnell hingegen soll der Ladevorgang vonstatten gehen. In nur 40 Minuten soll der 16,8-kWh-Akku wieder voll sein, verspricht Arc, und Strom für eine Reichweite von 320 Kilometern im Stadtverkehr und 200 Kilometern auf der Autobahn gebunkert haben.
Unzählige Individualisierungsoptionen
Die ausgefallene Konstruktion und die hochwertigen Komponenten allein reichen als Rechtfertigung für den hohen Preis nicht aus. Es sind vielmehr die Exklusivität und die unzähligen Individualisierungsoptionen, die sich Arc derart fürstlich entlohnen lässt. Über ein breites Programm an vordefinierten Oberflächen, Materialien und Ausstattungsoptionen hinaus hat der Kunde die Möglichkeit, eigene Vorstellungen, was Finish oder Komponenten angeht, einzubringen. Den Fertigungsprozess hält das nicht auf, es wird ohnehin jede Maschine einzeln aufgebaut.
HUD-Helm und Jacke mit haptischem Feedback
Hinzukommt, dass die Arc Vector Teil eines Gesamtkonzepts ist. Das volle Fahrerlebnis erschließt sich nur, wenn ein eigens entworfener Helm mit Head-up-Display sowie eine spezielle Jacke getragen werden. Die Jacke ist mit zahlreichen Aktuatoren ausgestattet, die den Fahrer haptisch vor kritischen Situationen warnen, etwa einem Fahrzeug, das sich im toten Winkel befindet. Knapp 3.500 Euro will Arv Vehicle für den Helm haben, die Jacke schlägt mit guten 4.500 Euro zu Buche. Und wer noch die Schnelllade-Wallbox für die heimische Garage haben will, legt nochmals knapp 7.000 Euro auf den Tisch. Ein bisschen Luxus muss sein.