Dem kanadischen Konzern Bombardier Recreational Products (BRP), zu dem Marken wie Rotax, Ski-Doo, Lynx und Can-Am gehören, wird vom Online-Portal GPOne Interesse an KTM nachgesagt.
Seit fast sechs Monaten sucht die US-Investmentbank Citigroup nach neuen Investoren für die KTM AG, denn Geld kann das angeschlagene Unternehmen dringend gebrauchen; derzeit steht die Produktion wegen Teilemangels einmal mehr still.
Das Szenario eines Einstiegs von BRB ist aus verschiedenen Gründen nicht völlig abwegig. So würde KTM gut ins Konzernportfolio passen, und die Verbindung zwischen den Unternehmen wäre auch nicht ganz neu. Schließlich hat Rotax in der Vergangenheit verschiedene Motorbaureihen für KTM gefertigt.
BRP lässt sich derzeit nicht in die Karten schauen. Möglich ist auch, dass die Kanadier auf eine günstige Gelegenheit zum Einstieg warten, wie er sich bei einem Kurzsturz der KTM-Aktie ergeben könnte. Dieser Fall könnte eintreten, wenn Stephan Zöchling seine KTM-Anteile auf den Markt würfe.
Und genau damit hat der Unternehmer, der Miteigentümer des Automotive-Zulieferers Remus ist, unlängst gedroht. Hintergrund ist ein Streit zwischen Zöchling und Stefan Pierer, dem Chef Pierer Mobility AG, der Holding, die KTM kontrolliert. Zöchling vertritt die Auffassung, dass ein Darlehen von etwa 80 Mio. Euro, das er Pierer gewährte, sofort fällig wäre. Um an sein Geld zukommen, will der Remus-Boss nun die an ihn verpfändeten Aktien des Motorradherstellers verkaufen – wogegen Pierer, der die Fälligkeit des Darlehens erst im Juni 2025 sieht, gerichtlich vorgeht.
Der Aktienverkauf könnte nicht nur den Kurs unter Druck setzen, sondern auch die Karten bei der strategischen Kontrolle über KTM neu mischen.
Seien wir gespannt, wie es mit KTM weitergeht. Ein Happy End, mit welcher Eigentümerstruktur auch immer, wäre schon mit Blick auf die verbliebenen Mitarbeiter und die Kunden wünschenswert.