Perscheid "Motorradraser"

Rasen und lärmen

Zum Saisonfinale noch mal aufdrehen?

Es ist nur ein winziger und sicher nicht repräsentativer Ausschnitt des Verkehrsgeschehens, den der Bericht der Kontrollgruppe Motorrad der Autobahnpolizei Holzkirchen vom letzten Wochenende vermittelt. Zu denken gibt er trotzdem.

Parteiübergreifend wird nicht erst seit der letzten Wahl Klage darüber geführt, dass viele Menschen von der Politik nicht mehr erreicht würden. Das Phänomen der Nichterreichbarkeit hat aber offenbar eine weit größere Dimension als den Raum des Politischen. Manche Zeitgenossen, hier soll es um einige unsere Motorradkollegen gehen, scheinen sich vollkommen von der Realität abgekoppelt zu haben.

Weder Aufklärungskampagnen von Polizei oder Verbänden wie dem Deutschen Verkehrssicherrat (DVR) noch die Thematisierung verantwortungsvollen Motorradfahrens in den Medien scheinen hier noch einen Denkprozess auslösen zu können.

Allein im nicht allzu großen Einsatzgebiet der Kontrollgruppe Motorrad der Autobahnpolizei im oberbayerischen Holzkirchen kam es am vergangenen Wochenende zu einer Reihe Vorfälle, angesichts derer man sich nur vor den Kopf fassen kann.

Hoch her ging es mal wieder im Rasereldorado Sudelfeld bei Bayrischzell. Auf weiten Abschnitten der landschaftlich und fahrerisch attraktiven Strecke ist die Höchstgeschwindigkeit – auch zum Leidwesen gemäßigter Motorradfahrer – wegen notorischer Speedexzesse bereits seit Jahren auf 60 km/h reduziert. Was PS-protzende Zeitgenossen jedoch nicht weiter beeindruckt. Trotz bekanntermaßen engmaschiger Geschwindigkeitskontrollen wird weiter gerast. Bilanz des Wochenendes: Für sieben Bikerkollegen wird die Saison mit einem Fahrverbot enden.

Ein ähnliches Bild an der ebenfalls beliebten Kesselbergstrecke: Missachtung des Überholverbots, erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen und unzulässige Umbauten an den Maschinen. Zwei Österreicher, die ohne dB-Killer unterwegs waren, wurden von der Polizei vor Ort dazu verdonnert, den Abtransport ihrer Maschinen zu organisieren.

Nachdem die Polizisten bereits von ihrem Einsatz abrückten, sorgte ein Fireblade-Pilot für das Highlight des Tages: Er überholte die Streife mit satten 190 km/h auf der Landstraße. Die Rekordfahrt wurde von den Beamten mit einer Videodokumentation gewürdigt.

Nach diesem Wochenende erfolgreicher Imagearbeit bleibt uns Tourenfahrern eigentlich nur ein herzliches »Vergelt’s Gott« in Richtung der Raserfraktion…

Zeichnung: © Perscheid via presseportal.de

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