Historie des Erfolgsmodells

30 Jahre Harley-Davidson Softail

1984 debütierte die Softail-Baureihe von Harley-Davidson. Eine clever designte Dreiecksschwinge imitierte den Look der klassischen Starrahmen-Maschinen, erlaubte aber eine zeitgemäße Federung. Die aktuellen Softail-Modelle zählen zu den beliebtesten Harleys.

»Form soll nicht nur der Funktion, sondern auch der Emotion folgen«, ist sich Willie G. Davidson, von 1963 bis 2012 verantwortlich für das Harley Design, sicher. Seine Leidenschaft galt stets den »Hardtails«, klassischen, am Heck ungefederten Maschinen der 1940er- und 1950er-Jahre, und den daraus entstandenen Custombikes mit ihren klaren Proportionen, der geraden, zum Heck hin stark abfallenden Linienführung und dem tief angeordneten Sitz. Doch solche Maschinen lassen aufgrund des starr aufgehängten Hinterrads naturgemäß jeglichen Fahrkomfort vermissen.

Abhilfe versprach Anfang der 1980er Jahre die Idee, mit einer Dreiecksschwinge die Linienführung eines Starrrahmens nachzuempfinden und zugleich mit zwei, verdeckt unter dem Motor angebrachten Federbeinen für zeitgemäßen Federungskomfort zu sorgen. 1984 war es so weit: Willie G. präsentierte die erste Softail, das Modell FXST.

Aber auch ihr V2 hatte es in sich, denn in der Softail debütierte die damals neue, 1340 Kubikzentimeter große Evolution Motorengeneration.

Zu den prägenden Designfeatures zählten bereits der klassisch gestylte Benzintank und der Horseshoe-Öltank in Hufeisenform – ein Look, den Harley-Davidson bereits in den 1930er Jahren kreierte.


Willie G. Davidson (*1933), Enkel des Firmen-Mitgründers William A. Davidson, prägte ein knappes halbes Jahrhundert das Aussehen der Twins aus Milwaukee. Nach seinem Design-Studium arbeitete er zunächst bei Ford. 1963 kam er zu Harley-Davidson und avancierte innerhalb von sechs Jahren zum Vice President of Styling. Gemeinsam mit einer Gruppe Manager um Vaughn Beals kaufte er die Firma 1981 vom damaligen Eigentümer AMF (American Machine and Foundry) und trug als Chef-Designer maßgeblich zum Wiedererstarken der Marke bei. 2012 zog sich Willie G. aus dem operativen Geschäft zurück, bleibt seiner Company aber als Markenbotschafter und Berater verbunden.


Da sich die Kombination aus der Ästhetik vergangener Motorradepochen und zeitgemäßer Technik als überaus erfolgreich erwies, legte die FXST den Grundstein zu einer neuen Baureihe. Die Ingenieur- und Designteams kreierten zahlreiche weitere Modelle, unter ihnen die Heritage Softail, deren nostalgisches Design im Stil der 1949er Hydra Glide seit 1986 für Aufsehen sorgt, die Springer Softail, die 1988 ein Revival der klassischen Springergabel einläutete, und die Fat Boy, die 1991 ihr Filmdebüt im Kinofilm »Terminator 2« mit Arnold Schwarzenegger gab. Im Jahr 2000 erschien die zweite Generation der Softail Baureihe – mit gänzlich neuem Rahmen, neuer Bremsanlage sowie neuem Motor.Inzwischen hat die vierte V-Twin-Generation Einzug ins Softail Fahrwerk gehalten: der Twin Cam 103B mit 1690 Kubikzentimetern, aktivem Ansaug- und Auspuffsystem sowie Cruise Drive Sechsganggetriebe. Stilistische Vielfalt wird bei den Softails traditionell groß geschrieben. Die Mitglieder der Familie heißen derzeit Slim, Breakout, Deluxe, Heritage Classic sowie Fat Boy und Fat Boy Special. Streng limitiert sind die Sondermodelle CVO Breakout und CVO Softail Deluxe mit 1801 Kubikzentimeter großen V-Twins. Weitere InformationenFotos © Harley-Davidson

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