Cafe Racer als Jubiläumsmodell

30 Jahre LSL Motorradtechnik

Zum 30-jährigen Firmenjubiläum stellt LSL Motorradtechnik ein Bike auf die Räder, das die zentralen Elemente des ersten eigenen Komplettumbaus von 1984 in zeitgemäßer Form aufgreift.

Eine Yamaha SR 500 diente Jochen Schmitz-Linkweiler, Gründer und Inhaber von LSL-Motorradtechnik, als Basis für seinen ersten Umbau, den er auf der IFMA in Köln dem Publikum präsentierte. Sitzbankhöcker, Stummellenker, klangvolle Auspuffanlage – mit seiner Interpretation des beliebten Einzylinders schuf Schmitz-Linkweiler ein Fahrzeug, das nicht erst seit der aktuellen Renaissance der Cafe Racer als zeitlos gelten darf.

Der Cafe Racer, auch wenn in den achtziger Jahren kaum jemand diesen Begriff verwendete, gehört seit über drei Jahrzehnten zum Markenkern von LSL. Immer wieder greifen die Tüftler des in Krefeld beheimateten Unternehmens die Stilelemente dieser Gattung auf und verwandeln Motorräder unterschiedlichster Marken in puristische Fahrmaschinen.

Jochen Schmitz-Linkweiler mit der von ihm umgebauten Yamaha SR 500 auf der IFMA 1984 in Köln.Doch auf diesen minimalistischen Ansatz lässt sich das Schaffen von LSL nicht reduzieren. So kann Schmitz-Linkweiler als Pionier der Supermoto-Kreateure in Deutschland gelten. Bereits 1985, als hochbeinige Enduroabkömmlinge mit kleinen Straßenrädern noch Funbikes hießen, stellte er auf Basis einer Kawasaki KLR 600 ein zukunftweisendes Konzept vor, das bereits alle Merkmale eines modernen Supermotards aufweist Aber auch für Sportler werden bei LSL Komponenten wie Superbike- oder Stummellenker, Fußrastenanlagen und vieles mehr entwickelt.Während sich das Team um Jochen Schmitz-Linkweiler auf die Entwicklung konzentriert, findet die Fertigung der Komponenten bei ausgewählten Spezialbetrieben – ausschließlich in Deutschland – statt Dass Schmitz-Linkweiler mit seinen Produkten einen Bedarf im Markt getroffen hat, zeigt die große Nachfrage. Bereits zwei Jahre nach der Gründung kann das Unternehmen aus der kleinen Werkstatt, in der 1984 die ersten Teile entwickelt wurden, in großzügigere Räume umziehen. Und nur drei Jahre später macht das Wachstum schon wieder einen Umzug nötig. 1999 schließlich erfolgt die Verlagerung des Betriebs in das bis heute genutzte Gebäude in Krefeld-Oppum.


Interview

Der TOURENFAHRER sprach mit LSL-Chef Jochen Schmitz-LinkweilerTF: Jochen, Du hast schon 1985 mit der Kawasaki-Supermoto »High Heeler« einen ersten Umbau auf die Räder gestellt, dem viele weitere folgen sollten. Woher rührt die Liebe zum Customizing?

JSL: Eine solche Frage ist schwer zu beantworten. Offenbar war ich nie zufrieden mit den »Traummotorrädern«, die rauskamen. Meine BSA A 65 drehte nicht aus und vibrierte wie blöd, die spätere XS 650 hatte einen antiquierten Rahmen, der viel zu schwer war. Der erste Dreizylinder aus Japan, die XS 750, wäre es gewesen, aber Kardan geht gar nicht. Es gab immer was zu verbessern, und das hab‘ ich mir dann zur Aufgabe gemacht.

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Höchste Qualität steht bei LSL nicht nur bei der Konzeption der Produkte und der Auswahl der Fertigungspartner im Vordergrund. Um höchste Standards zu gewährleisten hat das Unternehmen eine eigene Prüfnorm für Motorradlenker entwickelt.Um die eigenen Cafe-Racer-Kreationen auch in der Namensgebung unverwechselbar zu machen, hat sich LSL im Jahr 2005 die Bezeichnung »Clubman« schützen lassen. Im Laufe der Jahre hat sich unter diesem Label eine eigene Marke mit Umbauten auf Basis der verschiedensten Fabrikate entwickelt.

Aus Liebe zum Cafe Racer und auch als Hommage an der ersten Umbau von 1984 hat LSL im Jubiläumsjahr ein Bike mit reichlich Zitaten des Ahnen kreiert. Als Basis diente wieder eine Yamaha, diesmal allerdings eine XS 650, die »britischste Japanerin aller Zeiten«. Die als XS 650 CR bezeichnete Maschine erstrahlt in glänzendem Schwarz. Feinste Komponenten aus hauseigener Fertigung zieren den urigen Twin. Gefräste Brücken klemmen die Holme der konventionellen Telegabel. Am Vorderrad verzögert eine Doppelscheiben-Bremsanlage mit 298er Galfer-Wavescheiben, ein polierter Alukotflügel deckt den Pneu knapp ab. Ein gefräster Lampenhalter, LED-Miniblinker und ein Stummel-Lenker sind weitere Zutaten für die Individualisierung der Frontpartie.Eine sportliche Sitzposition verspricht die gefräste Rastenanlage in Verbindung mit der Höckersitzbank. Das von zwei höhenverstellbaren Federbeinen gestützte Heck wird optisch durch einen kurzen Alu-Kotflügel mit LED-Rücklicht abgeschlossen.Die Speichenräder mit ihren schwarzen Alufelgen haben vorne und hinten die klassische Größe von 18 Zoll. Der Sound des Parallel-Twins wird von einer 2in2-Auspuffanlage aus Edelstahl modelliert.Wer Geschmack auf dieses Bike bekommt, wird von LSL allerdings enttäuscht. Bei der XS 650 CR handelt sich um ein unverkäufliches Unikat, das man sich selber zum Geburtstag geschenkt hat. Weitere Informationen

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