Bereits zum sechsten Mal seit 2017 fand die Aktion statt und in den wenigen Jahren hat sie sich zur größten geführten Tour in Ostwestfalen entwickelt. „Ein blauer Himmel und ein Motorrad – damit haben wir hier heute alles, was wir zum Glücklichsein brauchen“, sagte Teilnehmer Bernd Bader.
Die Biker erfuhren erst am Morgen der Tour, wo es hingehen sollte. Ziel in diesem Jahr war das Weserbergland. Bei idealem Wetter führten elf Guides ihre Gruppen zunächst durchs östliche Lipperland. Einige passierten auf herrlich kurvenreichen Straßen die Burg Sternberg, wo sich die Fotografin Micha Bormann in eine Kurve gestellt hatte, um die vorbeifahrenden Biker zu fotografieren (mb-pics.jimdofree.com).
Die OWL-Bikertour wendet sich an alle Motorradfahrer, und dabei ist es egal, ob jemand seit 30 Jahren auf zwei Rädern unterwegs ist, oder ob er oder sie den Führerschein gerade ein paar Monate hat.
Grundsätzlich hat das Orgateam, bestehend aus David Morton-Rennalls, Hartmut Otto, Marcus Walter, Wolfgang Gerbig und Gunter Held, die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt, die Blümchenpflücker und die Sportler. „Wir haben uns von Anfang an für kleinere Gruppen entschieden, denn selbst wenn ich zehn Motorräder hinter mir habe, ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten, weil sich die Gruppe doch arg auseinanderzieht“, sagte Gunter Held. Um den Lumpensammler am Ende der Gruppe besser erkennen zu können, trug er oder sie eine neongrüne Warnweste, die vom Schneider-Motorradzentrum in Lage zur Verfügung gestellt worden waren. „Super, ihr habt sogar an die großen Größen gedacht“, war der Kommentar eines Schlussmannes.
Gestartet wurde ab 8.30 Uhr in etwa zehnminütigem Abstand. Das reichte, damit sich die Gruppen unterwegs nicht begegnen. Ziel war der Angerkrug in Dielmissen. Dort bot Gastwirtin Saskia Blume ein Mittagsbuffet an, das von den Teilnehmer einhellig gelobt wurde. Zusätzlich zum Mittagessen gab es ein Getränk und als Dessert Kaffee und Kuchen. Auf kurvenreichen Strecken fuhren die Gruppen dann wieder nach Ostwestfalen. Die Sportler legten dabei Gesamtstrecken von bis zu 310 Kilometer zurück, die Blümchenflücker kamen auf maximal 260 Kilometer.
Die Spende der anschließenden Helmsammlung ist in diesem Jahr für die Flüchtlingshilfe Schloß Holte-Stukenbrock bestimmt. 600 Euro kamen in den beiden Helmen zusammen. Ein Teilnehmer brachte die Intention, solch eine Veranstaltung zu organisieren, auf den Punkt. Frank Sielmann sagte: „Motorrad fahren bedeutet, Spaß zu haben, ein Gefühl von Freiheit zu genießen und nette Menschen kennenzulernen. Und wenn wir das dann noch in einer Gruppe erleben, ist das besonders schön.“
Gunter Held