Initiative von 30 Kommunen

Baden-Württemberg gegen Motorradlärm

In Baden-Württemberg formiert sich Widerstand gegen Motorradlärm. Zahlreiche Gemeinden haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, und auch von der Landeregierung kommt Unterstützung. Neben lokalen Maßnahmen sind Initiativen zur Gesetzesverschärfung geplant.

Im Ländle brodelt es: Motorradlärm wird für immer mehr Kommunen zum Problem. Dies gilt besonders für Städte und Gemeinden in landschaftlich reizvollen Gegenden. Zahlreiche Ortschaften an kurvigen Strecken auf der Schwäbischen Alb, im Schwarzwald, den Löwensteiner Bergen, dem Odenwald oder an der Bergstraße gelten mittlerweile als Lärmhotspots.

Vertreter von 30 besonders motorradlärmgeplagten Gemeinden haben sich nun auf Einladung des Lärmschutzbeauftragten, Thomas Marwein, und der Sasbachwalder Bürgermeisterin Sonja Schuchter getroffen, um Maßnahmen gegen zu laute Motorräder zu erörtern. Geeinigt hat man sich auf gemeinsame Initiative von Land und Kommunen. Bis Frühjahr 2020 soll mit Unterstützung des Verkehrsministeriums ein gemeinsamer Forderungskatalog zur Eindämmung von Motorradlärm erarbeitet werden.

Neben konsequenterem Vorgehen gegen einzelne rücksichtslose Motorradfahrer will das Bündnis auch die Motorradhersteller in die Pflicht nehmen. Hier zielt man insbesondere auf geänderte Rahmenbedingungen für die Typgenehmigung von Motorrädern ab.

Forderungen der Kommunen gegen Motorradlärm
• Leisere Motorräder durch Hersteller
• Verschärfung der Genehmigungs- und Zulassungsregelungen
• Drastischere Strafen für Manipulationen
• Neue Verfahren hinsichtlich Messverfahren und Zulassungen
• Geräuschmessungen zur Unterstützung der polizeilichen Kontrolle
• Definition von Geräuschgrenzwerten
• Frontkennzeichen für Motorräder
• Allgemeine Halterhaftung

Insbesondere das zugehörige Messverfahren für die Typgenehmigungen bedarf nach Auffassung des Bündnisses weiterer Verschärfungen, wofür sich die Landesregierung schon seit längerem beim Bund und bei der EU eingesetzt haben will.

Neben den oben genannten angestrebten Maßnahmen versucht die Landeregierung bereits seit längerem auf das individuelle Fahrverhalten Einfluss zu nehmen. Hierzu hat das Verkehrsministerium sogenannte Motorradlärm-Displayanzeigen entwickeln lassen, mit denen Fahrern zu lauter Maschinen ihr Fehlverhalten vor Augen geführt werden soll.

Kommunen im Bündnis gegen Motorradlärm
Abtsgmünd, Albershausen, Amtzell, Baden-Baden, Bad Rippoldsau-Schapbach, Bad Saulgau, Berglen, Beuren, Bodman-Ludwigshafen, Gaggenau, Gerlingen, Göppingen, Karlsbad, Lenningen, Mainhardt, Oberwolfach, Oppenau, Ottenhöfen im Schwarzwald, Owen, Römerstein, Rudersberg, Sasbachwalden, Schelkingen, Schwetzingen, Seebach, Trochtelfingen, Vaihingen an der Enz, Waiblingen, Wildberg, Zwiefalten

Foto © Verkehrsministerium Baden-Württemberg

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