Legende neu aufgelegt

Brough Superior SS 100 wird gebaut

In Zeiten der Rückbesinnung auf die Wurzeln des Motorradfahrens erleben einst verschwundene Traditionsmarken ihre Wiedergeburt. Nun feiert der wiedererstandene britische Edelhersteller Brough Superior den Roll-out der ersten Kleinserie der neuen SS 100.

Einst als Rolls Royce unter den Motorrädern bezeichnet, fanden die von Brough in der Blütezeit des Unternehmens in den 1930er Jahren produzierten Maschinen illustre Kunden wie den Offizier und Schriftsteller T. E. Lawrence (Lawrence von Arabien). Doch bereits 1940 verschwand das vom Rennfahrer George Brough gegründete Unternehmen nach nur 21 Jahren Marktpräsenz wieder in der Versenkung.

Vom britischen Motorradtausendsassa Mark Upham um 2008 reanimiert, befindet sich die Marke heute im Besitz von Thierry Henriette, einem französischen Motorrad-Designer. Henriette hat ein kleines, professionelles Team um sich geschart, dass sich ganz der zeitgemäßen Entwicklung und Fertigung der legendären SS 100 verschrieben hat. Unterstützung kommt vom ebenfalls in Frankreich ansässigen Unternehmen Boxer Design, das die Formensprache entwickelt hat. Und last but not least stammt auch der Motor aus Frankreich – vom Maschinenbauer Akira.

Der Zweizylinder-V-Motor mit rund 1000 Kubikzentimetern Hubraum und einem Zylinderwinkel von 88 Grad liefert je nach Konfiguration zwischen 100 und 130 PS. Als mittragendes Teil sitzt das Aggregat in einem Brückenrahmen, der aus gefrästen Titankomponenten geschweißt ist. In der Konstruktion dem Duolever von BMW ähnlich, dient als Vorderradführung eine so genannte Hossack-Gabel. Diese stützt sich ebenso wie die konventionelle Zweiarmschwinge gegen ein Zentralfederbein ab.

Zu den technischen Leckerbissen, die zum Preis von rund 60.000 Euro beitragen, zählen auch die von Beringer zugelieferten Keramikbremsscheiben. Ihre geringe Masse soll ein besonders spontanes Ansprechen gewährleisten sowie die ungefederten Massen reduzieren. Das Gesamtgewicht der SS 100 wird mit 180 Kilogramm angegeben.

Die neue SS 100 wird in den drei Designvarianten Traditional, Racing Full Black und Titanium erhältlich sein.

In Handarbeit sollen pro Jahr etwa 300 Fahrzeuge gefertigt werden. Trotz des hohen Anschaffungspreises ist die erste Charge bereits ausverkauft, Interessenten müssen sich ans Ende einer derzeit rund 700 Bestellungen umfassenden Warteliste setzen lassen.

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