Christoph Del Bondio tödlich verunglückt

In den Pyrenäen

Christoph Del Bondio tödlich verunglückt

Christoph Del Bondio zählt zum Urgestein der Adventure- und Fernreiseszene. Letzte Woche ist der sympathische Bayer auf einer Endurotour tödlich verunglückt.

Alpinist, Extrem-Skifahrer, Globetrotter aber vor allem leidenschaftlicher Motorradfahrer – das war Christoph Del Bondio. Wie kaum ein anderer hat der 1956 in München geborene Del Bondio das Thema Enduroreisen seit den frühen 1980er-Jahren mitgeprägt. Er unternahm zahlreiche extreme Motorradreisen unter anderem nach Südamerika und immer wieder Afrika.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Christoph Del Bondio durch eine zweijährige Südamerikareise auf einer Yamaha XT 550 im Jahr 1982/83. Der vielseitig interessierte Del Bondio beließ es nicht bei einer für damalige Verhältnisse ohnehin schon spektakulären Motorradreise, er bezwang im Laufe der Tour auch noch acht Sechstausender und sicherte sich den dritten Platz in der bolivianischen Motocross-Meisterschaft – auf seiner XT. Die groß aufgemachte Reportage über diese Reise bildete den Anfang einer Reihe von Publikationen über Christophs abenteuerliche Unternehmungen, auch im TOURENFAHRER (3/99) erschien ein umfangreicher Beitrag über eine Türkei-Reise.

Es folgten unzählige weitere Motorradreisen zu ausgefallenen Zielen rund um den Globus, und auch im Geländesport mischte Christoph kräftig mit. In den 1990er-Jahren begann der gelernte Zimmerer, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen und erarbeitetet sich international einen Ruf als Rallye- und Reiseveranstalter.

Mit der Casa Mieres, einem sukzessive zum Adventure Centre ausgebauten Gemäuer im gleichnamigen Pyrenäenort, fand Christoph nicht nur die perfekte Basis für seine beruflichen Aktivitäten sondern auch eine zweite Heimat.

Kultstatus erlangte die von Christoph del Bondio organisierte Pyrenäen Rallye ebenso wie die touristischere Transpyrenäica, eine Offroadtour auf kleinsten Wegen vom Mittelmeer zum Atlantik. Die Casa Mieres war aber auch Motorradfahrer-Herberge, von 2011-2015 TF-Partnerhaus, Startpunkt für große Expeditionen, Location für Incentives der Motorradindustrie und nicht zuletzt ein Ort gepflegter Gastlichkeit – denn auf gutes Essen und Trinken legte Bonvivant Christoph größten Wert.

Nach Informationen auf seiner Facebook-Seite ist Christoph del Bondio am vergangenen Donnerstag im Alter von 62 Jahren tödlich verunglückt. Im Rahmen einer geführten Endurotour scoutete Christoph eine Furt. Der normalerweise harmlose Bach war in Folge schwerer Regenfälle stark angestiegen. Die reißende Strömung erfasste Christoph und riss ihn mit, er ertrank in den Fluten.

Die Reise- und Abenteuer-Community verliert mit Christoph del Bondio einen unverwechselbaren Charakter: Authentisch, kantig, voller Energie und für jeden Spaß zu haben.

Das Foto zeigt Christoph del Bondio auf dem Gipfel des Cerro Blanco (Peru), der höchsten Düne der Welt, die er 2015 als Erster mit dem Motorrad erklomm.

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