Anfang des Jahres erregte Zero mit der SR/S Aufsehen. Ein optisch so »erwachsenes« Elektromotorrad hatte es bis dato in Serie nicht gegeben. Und auch technisch setzte die SR/S Maßstäbe. Dank ihrer günstigen Aerodynamik bringt es der Sporttourer auf eine Reichweite von gut 300 Kilometern.
Dass Zero nicht selbstverliebt ist und durchaus auch andere Interpretationen der eigenen Produkte gelten lässt, hat das Unternehmen aus Kalifornien jetzt bewiesen. Die Customizer von Deus ex Machina durften Hand an die Maschine legen.
Das Ergebnis ist eine interessante Synthese aus klassischen Formen und hochmodernen Elementen. So findet sich hinter der Verkleidungsscheibe die TFT-Infoeinheit aus der Serien-SR/S, in die Linienführung der Verkleidung sind seitlich Winglets integriert, die die Tüftler von einem Formel-1-Auto adaptiert haben.
Deus-Mastermind Michael »Woolie« Woolaway verzichtete für den Umbau auf Skizzen und Computeranimationen. Lediglich mit klassischen Modellbaumaterialien schuf er die Formen von Verkleidung, Tankattrappe und Heck. Als Werkstoff für die Realisierung dienten Kohlefasermatten mit Wabenstruktur, die eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht besitzen.
Doch Woolie beließ es nicht bei einer ästhetischen Transformation der SR/S. Da eine Straßenzulassung ohnehin nicht vorgesehen war, wollte er eine renntaugliche Maschine auf die Räder stellen. À propos: Die Karbonfaserräder stammen von Dynamag. Diese wurden ebenso wie die verbauten Sport-Federelemente von Showa bereits vom Zero-Werksteam beim Pikes-Peak-Rennen erprobt. Die elektronische Gabel ist in Attack-Brücken mit dreifacher Klemmung montiert. Die Bremsanlage steuerte der im On- und Offroad-Motorradsport engagierte spanische Hersteller J. Juan bei. Für das Heck kommt sogar eine Daumenbremse zum Einsatz, deren Betätigung am linken Lenkergriff zu finden ist.
Das nicht zulassungsfähige Einzelstück wird nicht käuflich sein, es zeigt aber eindrucksvoll, dass Elektromotorräder durchaus sehr lässig aussehen können.
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