Martin Freinademetz

Interview Martin Freinademetz

»Das ist für mich Enduro!«

Die Hard Enduro Rally Red Bull Romaniacs wird vom 24.-28. Juli zum 15. Mal ausgetragen und ist erstmals auch Teil der neu geschaffenen World Enduro Super Series (WESS). Interview mit RBR-Mastermind Martin Freinademetz über die Weiterentwicklung des Rennens, die aktuelle Streckenführung und eigene Enduroerfahrungen.

Martin, bald startet die 15. Auflage der Red Bull Romaniacs. Wie laufen die Vorbereitungen für die vierte Runde zur WESS?

Martin Freinademetz: Die Dinge entwickeln sich gut. Ich denke, wir haben viele schöne Trails, die wir dieses Jahr nutzen können; und wir werden auch einige Gebiete ansteuern, in denen wir seit einigen der frühesten Rennen nicht mehr waren.

Mit 53 Nationalitäten ist das Rennen in diesem Jahr scheinbar beliebter denn je.

Martin Freinademetz: Auch nach 15 Jahren ist die Popularität von Red Bull Romaniacs ungebrochen. In diesem Jahr waren die Starplätze einen Tag Öffnung der Nennung komplett ausverkauft. Wir haben ungefähr 500 Fahrer aus 53 Nationen im Wettbewerb, wodurch die RBR eines der größten Enduro-Rennen im internationalen Vergleich macht. Das Vereinigte Königreich ist mit 86 Startern am stärksten engagiert, aber auch Australien, Deutschland, Österreich und jetzt auch Russland sind stark vertreten. Es fahren Fahrer aus allen Kontinenten der Welt. Ich glaube der Grund dafür ist, dass das Rennen für jeden etwas bietet, unabhängig von seinen Fähigkeiten. Es sind fünf Tage auf deinem Motorrad mit unvergesslichen Erlebnissen.

Was werden die Red Bull Romaniacs deiner Meinung nach zur WESS beitragen?

Martin Freinademetz: Wir sind sehr stolz, Teil der WESS-Meisterschaft 2018 zu sein. Ich denke, dass die Art von Red Bull Romaniacs gut zum disziplinübergreifenden Aspekt der Serie passt. Wir sind ein Hard Enduro Rennen, aber die Art des Fahrens, die bei uns gefordert ist, ist viel mehr Hard Enduro. Das Rennen deckt alle Arten von Terrain ab. Einige Abschnitte sind extrem, aber viele davon sind sehr schnell und fließend. Auch das Einbeziehen der Rallye-Aspekte verleiht unserer Veranstaltung eine zusätzliche Dimension. Mensch und Maschine sind in der Wildnis unterwegs. Du musst mit dem Material überleben, das du dabei hast. Das ist für mich Enduro!

Parallel zur Organisation deines eigenen Rennens hast du auch an den Runden eins und drei  der WESS teilgenommen; also am Extreme XL Lagares und Trèfle Lozérien. Was waren deine Eindrücke?

Martin Freinademetz: Von Beruf bin ich Rennveranstalter, aber im Herzen bin ich Endurofahrer. Ich wollte andere Events erleben, die ich noch nie zuvor gefahren bin. Ich habe beide Rennen sehr genossen, besonders die Trèfle Lozérien AMV Classic Enduro, die für mich neu waren. Es ist wichtig, mich selbst aktiv zu sein und neue Möglichkeiten und Ideen kennenzulernen, die ich vielleicht für mein eigenes Rennen adaptieren kann. Ich hoffe, noch ein paar WESS-Runden zu fahren, bevor das Jahr zu Ende ist.

Wie bereitet ihr den Kurs für die vier Offroadtage der Red Bull Romaniacs vor?

Martin Freinademetz: Da die Veranstaltung im Laufe der Jahre gewachsen ist, hat auch die Personal- und Mannstärke zugenommen, die für ein Enduro-Rennen dieser Größenordnung erforderlich ist. Jeder der vier Offroad-Tage ist mindestens 160 Kilometer lang, aber wir haben weit über 200 Kilometer markiert, so dass Fahrer aller Kategorien für jeden Tag eine fast einzigartige Route haben. In der Vergangenheit war die Bronzeroute der Haupttrack, von dem mit Gold- und Silberstrecken abzweigten. Diesmal werden Goldfahrer die meiste Zeit des Tages auf ihrem eigenen Kurs bleiben, was Durchsatz an Fahrern in schwierigem Gelände erhöht. Hierzu haben wir die Anzahl der Track-Manager erhöht. Wo wir einst zwei Track-Manager hattet, setzen wir jetzt vier oder manchmal sechs Leute ein. Insgesamt benötigt das Rennen etwa 20 Streckenverantwortliche, plus eine mobile Mannschaft von 10-15 Leuten, die helfen, die Strecke frei zu machen oder nach dem Event die Markierungen zu entfernen.

Diese Jahr wird es wieder ein Nacht-Biwak geben, warum?

Martin Freinademetz: Wir haben das Biwak für 2018 wieder eingeführt und verbringen zwei Nächte in Sibiu. Im Gegensatz zu früheren Ausgaben befinden sich beide Nächte am gleichen Ort, was die Logistik für die Teams erleichtert. Wir wollen damit neue und frische Wege erschließen. Da draußen gibt es noch echte, unberührte Wildnis.

Der City-Prolog in Sibiu ist ein wichtiger Bestandteil der Red Bull Romaniacs. Welche verrückten Hindernisse sind für dieses Jahr geplant?

Martin Freinademetz: Der City-Prolog ist eine Ikone der Red Bull Romaniacs. Für die Gesamtwertung ist er nicht so wichtig, für uns hat er aber eine große Bedeutung. Denn obwohl mittlerweile viele Leute in die Berge hinausfahren, um die echte Enduro-Action zu sehen, ist es wichtig, den Sport zu den Menschen in die Stadt zu bringen, die das nicht können. Mein guter Freund Andy Fazekas ist der Mann hinter dem Prolog, und jedes Jahr überrascht er mich mit seinen Kreationen. Für diese 15. Ausgabe des Rennens hat er einige verrückte Ideen parat. Lassen wir uns überraschen.

Weitere Informationen

Das Originalinterview ist in englischer Sprache verfasst. Die vorliegende Deutsche Fassung ist leicht gekürzt. Foto: KTM

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