Zweifel gab es genug: Ein luftgekühlter, chinesischer Einzylinder, der samt Beiwagen weit über 300 Kilo schleppen soll – das kann doch nicht lange gutgehen. Doch den ersten Meilenstein hat unser Dauertest-Gespann hinter sich: 10.000 Kilometer stehen auf der Uhr. Und dabei ist der (wir berichteten) auf den letzten 2500 Kilometern tatsächlich nichts mehr zu vermelden – statt den Heldentod zu sterben hat sich unsere kleine Mash eingerockt.
Und das auf erfreulichem Niveau. Zwar haben wir der 440er vor jedem Winter eine gute Portion Korrosionsschutz verpasst, aber die Bedingungen im Streusalz des Ruhrgebiets sind ja auch nicht ohne. Letztendlich hält sich der Gammel in Grenzen, nur der Auspuff verlangt nach regelmäßigem Entrosten und Nachlackieren. Auch der Motorlack blättert ein wenig ab, der schwarze Lack des Lenkers bleicht aus, die Munitionskisten am Beiwagen und einige Speichennippel rosten ein wenig – aber angesichts von Preis und Einsatzgebiet kann man damit leben und gegebenenfalls gegensteuern.
Der Verschleiß ist ebenfalls akzeptabel. So drehen sich immer noch die ersten Timsun-Grobstoller mit ausreichend Profil, die Kupplung ist munter und die Bremsbeläge haben wir zwar kürzlich getauscht, aber fällig waren sie noch nicht. Die Kette von sehr bescheidender Qualität sowie die Batterie mussten wir früh wechseln, die Halterung des Fahrersitzes ist leider etwas ausgelutscht. Doch der Ölverbrauch tendiert immer noch gegen Null und das Startverhalten ist in Ordnung, das ruckige Getriebe hat sich auch etwas eingespielt.
Kurz: Das ehemals günstigste Gespann am Markt ist wahrlich kein Renner oder Langstreckenfahrzeug – auch wegen der wenig praxistauglichen Wartungsintervalle von 3000 Kilometern und den damit verbundenen Kosten. Doch für kleine Ausflüge und Winterfluchten ist sie nach 10000 Ganzjahres-Kilometern immer noch ein feiner Begleiter, der Fahrspaß ist enorm, die Gesamtkonstruktion samt Schwinggabel hat geometrisch Hand und Fuß. Nur die Pflege sollte man nicht vernachlässigen.