E-Fuels Dialogue 2024

»Berliner Erklärung«

Deutschland, Litauen und Japan wollen gemeinsam E-Fuels fördern

Im Rahmen des International E-Fuels Dialogue 2024 in Berlin haben sich Deutschland, Litauen und Japan darauf verständigt, gemeinsam an einem raschen Hochlauf von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, zu arbeiten.

E-Fuels gelten als Schlüssel zur Dekarbonisierung des Fahrzeugbestands. denn selbst wenn nach 2035, wie von der EU beschlossen, keine Verbrenner mehr zugelassen würden, wären auch Jahrzehnte später noch Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf Europas Straßen unterwegs. Und diese würden bei Nutzung fossile Kraftstoffe weiterhin Kohlendioxid emittieren. Im Sinne einer wirksamen Reduktion der CO2-Emmissionen des Verkehrssektors muss es also darum gehen, den Verbrennerbestand mittelfristig mit CO2-neutralen Kraftstoffen zu betreiben, eben jenen E-Fuels.

Nun haben Deutschland, Litauen und Japan in der »Berliner Erklärung« eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung von klimaneutralen Kraftstoffen vereinbart. Angestrebt wird ein »dreifacher Durchbruch«, worunter die gleichzeitige Realisierung von Dekarbonisierung, Wirtschaftswachstum und Energiesicherheit im Sinne der Erreichung einer CO2-neutralen Gesellschaft verstanden wird. Hierbei sollen E-Fuels eine zentrale Rolle spielen.

Litauen gilt mit seinem großen Potenzial für erneuerbare Energien als künftiges Zentrum für die Herstellung grünen Wasserstoffs und synthetischer Kraftstoffe in Europa. Japan verfügt bereits über eine weltweit führende Wasserstoffindustrie. Japanische Automobil- und Motorradbauer haben sich dementsprechend im Gegensatz zum Gros der deutschen Autohersteller nicht einseitig auf batterieelektrische Antriebe festgelegt und arbeiten stattdessen intensiv an Hybrid- und Verbrennerkonzepten auf Wasserstoff- bzw. E-Fuel-Basis.

E-Fuels sind jedoch nicht unumstritten. Kritiker weisen auf den geringen Wirkungsgrad aufgrund der mehrfachen Energieumwandlung und die damit verbundenen hohen Kosten hin. Zudem ist fraglich, ob mittelfristig ausreichend Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung stehen wird, um die benötigten Mengen E-Fuels zu produzieren. Erst kürzlich hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) in einem Positionspapier eine verstärkte Förderung von E-Fuels verlangt und dabei ein Verbot fossiler Kraftstoffe ab 2045 ins Spiel gebracht.

Weitere Informationen

Bild: E-Fuel-Logo – Ausschnitt aus Screenshot von BMDV-Website

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