Das halbe Dutzend ist voll: Mit der RS bringt Ducati die sechste Version der Multistrada V4, die sich vor allem im Motor von den Schwestern unterscheidet. Hier werkelt nämlich nicht der ohne Desmodromik auskommende 1158-Kubik-V4, sondern der 1103 Kubik große Desmosedici Stradale aus der Panigale V4, der in der RS satte 180 PS bei 12.250/min aufs Tapet bringt. Ein gewichtiges Argument für alle, denen die 170 PS der anderen Multis als untermotorisiert erscheinen. Die im Vergleich zur Pani gekürzte Endübersetzung lässt fulminante Beschleunigungswerte erwarten.
Mit dem Motor der Panigale V4
Die neue Ducati Multistrada V4 RS
Extrem sportlich im Gesamtkonzept und besonders hochwertig ausgestattet, rundet die Multistrada V4 RS die Modellreihe der Vierzylinder-Reiseenduros von Ducati ab.
Dem Nimbus als Familienoberhaupt entsprechend kommt die RS mit allem, was gut und vor allem teuer ist. Beispiele gefällig? Bitte sehr: Rahmenheck aus Titan, Akrapovic-Endschalldämpfer, Trockenkupplung aus dem Superbike-Rennsport, geschmiedete Alufelgen von Marchesini, Carbon für den vorderen Kotflügel, die Handprotektoren oder den Schnabel unter dem Doppelscheinwerfer. Unterm Strich ist die RS mit etwa 211 kg trocken die leichteste aller V4-Multistradas.
Ins Elektronikpaket packen die Bologneser praktisch alles, was das Lager so hergibt, also je vier Leistungs- und Fahrmodi, Wheelie-, Traktions- und Motorbremskontrolle, Tempomat mit Radartechnologie und Totwinkelassistent, Berganfahrhilfe, bidirektionaler Quickshifter und konnektives 6,5-Zoll-TFT-Display mit Track-Modus-Anzeigemöglichkeit.
Natürlich darf da das Fahrwerk nicht hinter anstehen, weshalb das semiaktive Smart EC 2.0 von Öhlins zum Zuge kommt. In Sachen Bremsen greift Ducati auf die Stylema-Zangen von Brembo zurück, die hier in schickes Rot getaucht sind. Änderungen in der Sitzposition sind dem sportlichen Naturell der RS geschuldet. Die Fußrasten liegen für mehr Schräglagenfreiheit höher und weiter hinten, der Lenker ist niedriger, schmaler und weniger stark gekröpft als bei den Schwestern und zudem zwecks einer innigeren Fahrer-Motorrad-Verbindung starr mit der Gabelbrücke verbunden.
Größter Wermutstropfen: Ein Schnäppchen ist die Multistrada V4 RS ab 36.490 Euro nicht, wenn sie ab Januar im Handel ist.