Die augenfälligste Neuerung an der jüngsten Panigale V4 hat das Zeug, Entsetzen unter den Ducatisti zu verbreiten. Statt der Einarm- besitzt das Superbike nun eine Zweiarmschwinge. Doch es gibt handfeste technische Gründe, die auch Zweifler besänftigen dürften. Schließlich ist die als Ducati Hollow Symmetrical Swingarm bezeichnete Konstruktion nicht nur leichter als ihr einarmiger Vorgänger, sondern auch um 37 Prozent steifer.
Ebenfalls leichter und torsionsfester präsentiert sich der vordere Hilfsrahmen. Und auch bei den Rädern spielte das Gewicht eine entscheidende Rolle. So wiegen die bei der Panigale V4 S verwendeten Schmiederäder mit fünf Tangential-Speichen nur 2,95 kg (Vorderrad) bzw. 4,15 kg (Hinterrad).
Die Standardausführung der neuen Panigale V4 besitzt ein Fahrwerk mit USD-Gabel von Showa und einem Federbein von Sachs, die beide voll einstellbar sind. Gegenüber dem Vorgängermodell wuchs der Federweg an der Front um 5 auf 125 Millimeter. Die höherwertig ausgestattete Variante Panigale V4 S bietet elektronische Federelemente der Öhlins-Baureihen NPX und TTX.
Hypure Bremssättel und Race eCBS
Als erstes Serienmotorrad ist die neue Ducati Panigale V4 mit Brembo Hypure Vorderradbremssätteln ausgestattet, die sich durch ein besonders geringes Gewicht sowie eine optimierte Wärmeableitung auszeichnen.
Ebenfalls bislang noch nicht in der Serie eingesetzt wurde das an der Panigale verbaute Race eCBS von Bosch. Das für die Rennstrecke entwickelte System erlaubt es dem Fahrer, verschiedene Strategien für die Hinterradbremse zu wählen, die den Fahrtechniken der Profifahrer nachempfunden sind. Damit lässt sich der Bremspunkt weiter nach hinten verschieben. Das System betätigt die Hinterradbremse am Kurveneingang auch nach dem Lösen der Vorderradbremse.
Elektronikpaket mit Ducati Vehicle Observer (DVO)
Um die Funktionsweise der zahlreichen vorhandenen elektronischen Assistenten zu optimieren, ist die Panigale V4 des Jahrgangs 2025 mit dem Ducati Vehicle Observer (DVO) ausgestattet. Mithilfe der Daten von über 70 Sensoren versucht die Elektronik, die auf die Maschine einwirkenden Kräfte zu antizipieren und so eine noch bessere Wirkung der schräglagenabhängigen Regelsystem zu erzielen. An Bord der Panigale V4 sind die Assistenzsysteme Ducati Traction Control DVO, Ducati Slide Control, Ducati Wheelie Control DVO, Ducati Power Launch DVO, Engine Brake Control und Ducati Quick Shift 2.0.
Desmosedici Stradale mit diversen Upgrades
Kleinere Überarbeitungen musste sich auch der Desmosedici Stradale Motor gefallen lassen. Der Zylinderkopf wurde modifiziert, und die Ventile besitzen nun einen geringfügig größeren Hub.
Mit 216 PS liegt die Spitzenleistung eine halbe Pferdestäre höher als beim Vorgängermodell, dafür steigt auch die hierfür notwendige Drehzahl um 500 Touren auf 13.500 U/min. Mit der Akrapovič Abgasanlage aus dem Zubehörprogramm wächst die maximale Leistung auf 228 PS. Das Drehmomentmaximum sinkt hingegen um 2,7 Newtonmeter auf den Wert von 121 Nm und liegt jetzt erst bei 11.250 Umdrehungen an – das sind 1.750 Touren mehr als bislang.
6,9-Zoll-TFT im 8:3-Format
Im Cockpit wartet ein komplett neues Display auf den Fahrer. Der sehr querformatige 6,9-Zoll-Bildschirm besitzt eine Seitenverhältnis von 8:3, um den Blick nach vorne nicht zu behindern. Neu sind der Anzeigemodus »Track«, ein »g-Meter«, das in Echtzeit die Querbeschleunigung bei Schräglage und die Längsbeschleunigung beim Beschleunigen und Bremsen anzeigt, ebenso wie die Funktion »Leistung & Drehmoment«, die den Prozentsatz der jeweils abgegebenen Leistung und des Drehmoments meldet sowie »Schräglagenwinkel«, die die momentanen Schräglagenwinkel in Verbindung mit der Drosselklappenöffnung und dem Druck auf die Bremse anzeigt.
Auslieferungsbeginn ab September 2024
Unterm Strich ist die Ducati Panigale V4 des Modelljahrgangs 2025 leichter und stärker als ihre Vorgängerin und besitzt jetzt ein Leistungsgewicht von 1,15 PS pro Kilogramm.
Ab September ist die 2025er Panigale V4 bei den Ducati-Vertragshändlern verfügbar. Der Grundpreis wird bei 27.790 Euro für die V4 liegen, die V4 S wird 34.790 Euro kosten.
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