Die schönsten Küstenrouten

Dänemark auf zwei Rädern

Die schönsten Küstenrouten

Weite Horizonte, sanfte Küstenstraßen und ein gut ausgebautes Verkehrsnetz machen Dänemark zu einem echten Geheimtipp für Motorradreisende. Zwischen Nord- und Ostsee warten wild-romantische Fjorde, historische Städte und urige Inseln.

Dänemark ist ein Land, im dem Biker herzlich willkommen sind. Im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarn gibt es hier klare Verkehrsregeln, eine übersichtliche Infrastruktur und eine entspannte Atmosphäre auf den Straßen.

Wer auf der Suche nach einer entschleunigten, aber abwechslungsreichen Tour ist, findet in Dänemark ideale Bedingungen. 

Ein echtes Plus: Für Zweiräder bleiben selbst die schönsten Strecken Dänemarks mautfrei. So bleibt mehr Budget für Tankstopps und die vielen kulinarischen Highlights entlang der Strecke. 

Die Top 3 Küstenrouten für Motorradtouren

Dänemark mag nicht mit alpinen Pässen aufwarten, doch das Königreich punktet mit feingeschwungenen Landstraßen, weiten Blickachsen über Küstenlandschaften und einer überraschenden Vielfalt an Panorama-Strecken entlang von Nord- und Ostsee. Für Biker bedeutet das: entspannter Fahrspaß auf verkehrsarmen Routen, kombiniert mit frischer Seeluft, maritimem Flair und gut ausgebauter Infrastruktur.

Das sind unsere Top 3 Küstenrouten für einen entspannten Motorradtrip:

1. Die Dänische Riviera: Von Kopenhagen nach Helsingør

Kilometerzahl: ca. 50 km
Streckenverlauf: Kopenhagen – Klampenborg – Rungsted – Humlebæk – Helsingør
Höhepunkte: Küstenstraßen mit Blick auf den Øresund, Königsschlösser, charmante Fischerdörfer

Die Tour entlang der sogenannten Dänischen Riviera bietet nicht nur großartige Ausblicke aufs Meer, sondern auch eine abwechslungsreiche Mischung aus städtischem Kulturerlebnis und ruhiger, kurvenfreundlicher Küstenstraße. 

Startpunkt ist Kopenhagen. Von dort aus führt der Weg über die Route 152 Richtung Norden. Nach dem städtischen Trubel folgt bald das grüne Vorstadtgebiet von Klampenborg, bekannt für den Dyrehaven-Park und das historische Bakken-Vergnügungsareal.

Richtig spannend wird es für Biker ab Rungsted: Die Straße folgt nun dem natürlichen Verlauf der Küstenlinie, bietet immer wieder kleine Schwenker, sanfte Biegungen und kurze Waldpassagen. 

Besonders lohnenswert ist ein Stopp im Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk. Motorradparkplätze sind vor Ort vorhanden.

Die Tour endet in Helsingør mit einem spektakulären Blick auf das Kronborg Slot, das als Vorbild für Shakespeares „Hamlet“-Schloss gilt. Wer mag, kann hier auf die Fähre nach Helsingborg in Schweden übersetzen und damit eine schöne Erweiterung für die Rücktour einplanen.

Tipp für Biker: Die Strecke ist ideal für einen halben Tag. Wer mehr möchte, kann über die Route 229 ins Landesinnere fahren und die Schlossroute um Fredensborg und Hillerød mitnehmen.

2. Insel Møn: Klippen, Küsten und kaum Verkehr

Kilometerzahl: ca. 80 km Rundtour
Streckenverlauf: Stege – Møns Klint – Klintholm Havn – Elmelunde – Stege
Höhepunkte: Steilküste Møns Klint, einsame Nebenstraßen, Aussichtspunkte

Die Ostseeinsel Møn ist ein Paradies für Motorradtouren mit ursprünglichem Charakter. Schon die Zufahrt über die Dronning Alexandrines Bro ist ein landschaftlicher Höhepunkt. In Stege, dem Hauptort der Insel, startet die Rundtour gen Osten, vorbei an Weizenfeldern, Buchenwäldern und abgelegenen Höfen.

Das fahrerische Highlight ist die Route entlang der Møns Klint. Die Straße führt auf schmalen, teils leicht welligen Strecken durch bewaldete Gebiete, bis sie sich oberhalb der Kreidefelsen entlangschlängelt. Hier ist vorausschauendes Fahren gefragt wegen der teils engen Kurvenkombinationen und dem wechselnden Untergrund. Belohnt wird man mit einem unvergesslichen Blick auf das türkis schimmernde Wasser weit unterhalb der Klippen.

Im kleinen Hafen von Klintholm Havn bietet sich eine Pause mit Fischbrötchen und Blick aufs Meer an. Die Rückfahrt über Elmelunde führt vorbei an uralten Kirchen mit berühmten Kalkmalereien und durch kleine Dörfer mit typischem Reetdachcharme.

Tipp für Biker: Besonders lohnenswert ist der Sonnenaufgang an den Klippen. Für Frühaufsteher mit Zelt oder nahegelegener Unterkunft ein absolutes Gänsehaut-Erlebnis.

3. Der Nordseeradweg: Von Esbjerg nach Skagen entlang der rauen Küste

Kilometerzahl: ca. 330 km (als mehrtätige Tour empfohlen)
Streckenverlauf: Esbjerg – Hvide Sande – Thyborøn – Hanstholm – Hirtshals – Skagen
Höhepunkte: Weite Dünenlandschaften, Leuchttürme, Bunkerreste, das „Ende Dänemarks“ in Skagen

Die längste und wohl spektakulärste Route verläuft entlang der dänischen Nordseeküste auf dem sogenannten Vestkystruten (Route 1). Die Tour eignet sich ideal für zwei bis drei Tagesetappen und verbindet weite, offene Strecken mit wilder Natur und nordischem Küstencharme.

Start ist die Hafenstadt Esbjerg. Von dort geht es über Henne Strand und Ringkøbing Fjord nach Hvide Sande. Hier verläuft die Straße direkt auf einem schmalen Damm zwischen Nordsee und Fjord. Das Panorama, das sich hier genießen lässt, ist besonders eindrucksvoll bei leichtem Seewind. 

Weiter führt die Route über die spektakuläre Thyborøn-Route durch den Nationalpark Thy, wo sich Dünen, Kiefernwald und endlose Weiten abwechseln.

Die letzte Etappe führt von Hirtshals aus über die nördlichste Landzunge Dänemarks bis nach Skagen. Dort treffen Nord- und Ostsee sichtbar aufeinander. Dieses besondere Naturphänomen sollten Biker nicht liegenlassen. 

Tipp für Biker: Auf diesem Streckenabschnitt gilt es, auf Seitenwinde zu achten, vor allem auf offenen Passagen wie bei Hvide Sande oder dem Limfjord. Windschutzscheibe und gutsitzende Kleidung sind hier Gold wert. Übernachtungsmöglichkeiten mit Bike-Garage gibt es in allen größeren Orten entlang der Route. In der Hochsaison lohnt sich eine frühzeitige Reservierung. 

Jede der drei Küstenrouten hat ihren eigenen Charme. Wer alle drei miteinander verbindet, erlebt die ganze Küstenvielfalt Dänemarks auf zwei Rädern.

Wichtige Verkehrsregeln für Motorradfahrer in Dänemark

Dänemark ist ein sicheres Reiseland mit gut ausgebauten Straßen und einer hervorragenden Infrastruktur. Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, sollte sich vorab mit einigen spezifischen Vorschriften vertraut machen: 

  • Tempolimits: Innerorts liegt die Grenze meist bei 50 km/h, außerorts bei 80 km/h. Auf Schnellstraßen sind 100 km/h erlaubt, auf Autobahnen maximal 130 km/h.
  • Helmpflicht: Es besteht uneingeschränkte Helmpflicht für Fahrer und Mitfahrer.
  • Licht an!: Motorräder müssen auch tagsüber mit Abblendlicht fahren. Beleuchtung ist Pflicht in ganz Skandinavien.
  • Alkoholgrenze: Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Bei Fahranfängern (unter 3 Jahren Führerscheinbesitz) kann sie strenger ausgelegt werden.
  • Naturschutzgebiete & Umweltzonen:In manchen Städten gelten Zufahrtsbeschränkungen. Ein Blick auf die lokalen Vorschriften ist empfehlenswert.

Parken und Bußgelder: Was du in Dänemark beachten musst

Dänemark ist ein motorradfreundliches Land mit großzügigen Parkregelungen. Diese Vorschriften zum Parken und den Verkehrsregeln sollten bekannt sein:

  • Städte & Parkzonen: In Kopenhagen und anderen größeren Städten gibt es kostenpflichtige Parkzonen. Motorräder dürfen nur in gekennzeichneten Bereichen abgestellt werden. Das Parken auf Gehwegen ist untersagt.
  • Parkverstöße: Auch mit dem Motorrad kann man sich schnell ein Bußgeld einhandeln. Häufige Fehler: Parken außerhalb gekennzeichneter Flächen oder Missachtung von Kurzparkzeiten.
  • Bußgelder: Ein falsches Parken kostet schnell 70 bis 100 Euro. Wer zu schnell fährt, muss je nach km/h-Verstoß mit deutlich höheren Strafen rechnen.

Praktische Tipps für die Motorradreise durch Dänemark

Digitale Helfer & Kartenmaterial

Offline-Navigation und gute Vorbereitung sind bei Touren in abgelegene Gebiete essenziell. 

Empfehlenswerte Apps/Digitale Begleiter:

Unterkunft für Biker

Viele Campingplätze bieten gesonderte Stellflächen für Motorräder, teilweise mit Überdachung oder Trockenräumen für Kleidung. Auch „motorcykelvenlige hoteller“, also bikerfreundliche Hotels, gibt es vor allem in touristisch erschlossenen Regionen wie auf Seeland, Bornholm oder entlang der Nordseeküste.

Tank & Technik

Dänemark hat ein dichtes Tankstellennetz. In ländlichen Regionen kann es jedoch sinnvoll sein, rechtzeitig zu tanken. Das gilt insbesondere abends, da viele Stationen unbemannt sind. Moderne Kreditkarten werden nahezu überall akzeptiert.

Dänemark als Traumziel mit dem Bike

Ob dänische Riviera, Nordseestrand oder die Kreidefelsen von Møn, Dänemark begeistert mit Vielfalt auf vergleichsweise kleinem Raum. Gut ausgebaute Straßen, eine hohe Sicherheit und das Fehlen von Mautgebühren für Motorräder machen das Land besonders attraktiv.

Wer sich gut vorbereitet, Karten und Regeln kennt und mit einer gewissen Flexibilität reist, erlebt hier Freiheit pur, ganz ohne überfüllte Pässe oder hektische Verkehrsknotenpunkte.

Vielfältige Routen: Von der Dänischen Riviera bis zur rauen Nordseeküste
Gute Infrastruktur: Gut ausgebaute Straßen und klare Verkehrsregeln
Keine Mautgebühren: Kostenfreie Nutzung aller Straßen für Motorräder
Entspanntes Fahren: Wenig Verkehr und atemberaubende Landschaften

Dänemark bietet Motorradfahrern ein perfektes Gleichgewicht aus Abenteuer und Entspannung. Die abwechslungsreichen Küstenrouten, die freundliche Atmosphäre und die hervorragende Infrastruktur machen das Land zu einem idealen Ziel für Biker, die das Besondere suchen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Für diesen Reiseratgeber hat uns Martin Ennemanns mit auf Tour genommen. Als leidenschaftlicher Langstrecken-Biker hat er die schönsten Kurven der Alpenrouten mitgenommen, bis er dann endgültig sein Herz an Dänemarks Küsten verloren hat. Die landschaftlich reizvollen Touren durch Dänemarks raue Schönheit sind für ihn zum echten Geheimtipp für Biker geworden.

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