Der Bundesverband Bioenergie e.V. hatte vom 13. bis 22. Januar zum Kongress »Kraftstoffe der Zukunft 2021« geladen – aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur digital. Rund 500 Experten aus zahlreichen Ländern hatten sich zu dem Erfahrungsaustausch zusammengeschaltet.
Vorgestellt und diskutiert wurden Konzepte, Fallbeispiele und Studien zur nachhaltigen Mobilität von Morgen. Als besonders vielversprechen gilt nach Ansicht der Teilnehmer Biomethan, das in seinen Eigenschaften dem heute bereits eingesetzten fossilen Erdgas sehr ähnlich ist.
Zur Herstellung von Methan werden CO2, das in der Atmosphäre reichlich vorhanden ist, sowie Wasserstoff benötigt. Letzterer lässt sich mit regenerativen Energiequellen wie Windkraft oder Sonnenenergie per Elektrolyse aus Wasser gewinnen. Erst letzte Woche fiel der Startschuss für ein Wasserstoffgroßprojekt auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg.
Einig waren sich die Referenten, dass die Gewinnung von Biomethan nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung treten darf. Eine Möglichkeit, das brennbare Gas zu gewinnen, besteht nämlich in der Vergärung von Pflanzenteilen.
Im Müll sehen einige Forscher jedoch noch ein großes Potenzial für die Gewinnung von Biomethan. In Frage kommt als Quelle nicht nur organische Abfall, sondern auch der immer mehr werdende Plastikmüll. Fast fünf Prozent des für Deutschland im Jahr 2030 errechneten Wasserstoffbedarfs ließe aus Plastikabfällen gewinnen. Allerdings sind hierfür große Energiemengen erforderlich, die ihrerseits CO2-neutral erzeugt werden müssen.