Darmstadt. Wie im Oldtimer-Bereich üblich, gab es beim „Vollgas – Rennspass“ kein Rennen mit Platzwertung oder Zeitnahme, es ging ausschließlich um den Spaß an der Sache und den alten Schätzchen.
Bedingt durch das Oval mit seinen beiden deutlich überhöhten Kurven und der Möglichkeit, sowohl von außen als auch im Innenbereich direkt bis an die Strecke zu gelangen, boten sich den rund 1000 Zuschauern spektakuläre Anblicke. Neben der Nähe zur Strecke, sorgte auch das komplett offene Fahrerlager im Innenbereich für eine fast schon familiäre Atmosphäre, die das besondere Flair dieser Veranstaltung ausmacht. Jeder konnte die Motorräder nach Belieben aus der Nähe betrachten. Die teilweise zu den Epochen der Fahrzeuge passenden Outfits, rundeten das Gesamterlebnis für die Zuschauer ab.
Es war ein breites Spektrum an Motorrädern mit von der Partie: Von seltenen Modellen aus der Vorkriegszeit über bekanntere Fahrzeuge aus den Jahren des Wirtschaftswunders bis hin zu klassischen Rollern und 50-Kubik-Mopeds. Auch das ein oder andere Gespann war mit dabei. Zu den absoluten Publikumslieblingen gehörten die originalen „Board Tracker“. Diese Motorräder kann man nur selten in Aktion erleben. Sie wurden in ihrer Zeit speziell für Rennen auf Holzrennbahnen gebaut, haben keine Bremsen und oftmals nicht mal Getriebe und Kupplung.
Das älteste Motorrad auf der Bahn war die Matchless Typ 8B aus dem Baujahr 1914 von Rainer Dittmar. Auch der Nachwuchs war unter anderem durch gleich fünf Teilnehmer der „Mofafreunde Traisa“ gut vertreten.
Kurz vor dem Mittag setzte ein Regenschauer ein, der zu einer Unterbrechung der Läufe führte, da die Bahn aus Sicherheitsgründen nicht befahren werden konnte. Davon ließen sich aber weder Zuschauer noch Aktive die Stimmung verderben. Nach dem Regen drehten mehrere Fiat 500 und ein Eigenbau-Buggy einige Runden, bis die Strecke wieder abgetrocknet war.
Die Veranstaltergemeinschaft, bestehen aus Hans-Werner Mattis, Olaf Götsch und Thomas Kern, passte kurzerhand den Zeitplan an, so dass alle angesetzten Läufe, trotzt der Regenunterbrechung stattfinden konnten.
Im Rahmen der Veranstaltung gab es noch zwei besondere „lebenslängliche“ Ehrungen in der Kategorie „Vintage Class Best Presentation“. Für Thomas Bund mit seiner Excelsior BIG X Shortcut von 1920 und für Max Kunz mit der NSU 251 OSL Baujahr 1938.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls gut gesorgt, es gab Leckereien vom Grill und frische Kaffee Spezialitäten.
Michael Bartkowiec