Motorradmesse in Mailand

Eicma 2016

Ab dem 8. November präsentieren die Motorradhersteller ihre Neuigkeiten der internationalen Presse auf der Eicma in Mailand. Für das Publikum ist die Messe ab Donnerstag, 10. November, geöffnet. Der TOURENFAHRER zeigt alle wichtigen Touren-Modelle.

BMW

G 310 GS

Herzstück der neuen BMW G 310 GS ist der aus der G 310 R bekannte, 313 Kubikzentimeter große, flüssigkeitsgekühlte Einzylindermotor mit vier Ventilen, zwei obenliegenden Nockenwellen und elektronischer Kraftstoff-Einspritzung. Der Einzylinder der G 310 GS fällt durch die Zylinderneigung nach hinten und den um 180 Grad gedrehten Zylinderkopf auf: Einlass vorn, Auslass nach hinten. Diese Konfiguration folgt der Logik einer geraden und leistungsfördernden Verbrennungsluftführung. Der Single liefert eine Spitzenleistung von 25 kW (34 PS) bei 9500/min sowie ein maximales Drehmoment von 28 Newtonmeter bei 7500/min.

Das Rückgrat bildet ein Brückenrahmen aus Stahlgitterrohr. Die Radführung vorne übernimmt eine Upside-Down-Gabel, während hinten eine Aluminiumschwinge in Verbindung mit einem direkt angelenkten Federbein zum Einsatz kommt. Die Federwege betragen jeweils 180 Millimeter. Die Gussräder haben Durchmesser von 19 Zoll vorne und 17 Zoll hinten. Das Leergewicht wird mit 169,5 Kilogramm angegeben.Die Bremsanalage umfasst eine 300er Scheibe mit Vierkolbenfestsattel am Vorderrad sowie eine 240er Scheibe hinten. Das serienmäßige ABS lässt sich deaktivieren.

R 1200 GS

Mit einigen Detailverbesserungen geht die R 1200 GS ins neue Modelljahr. Wichtigste Neuerung sind der Torsionsdämpfer aus der Adventure, eine überarbeitete Schaltwalzenbetätigung sowie neu gelagerte Getriebewellen. Dieses Maßnahmenpaket soll vor allem die mechanischen Geräusche im Schiebebetrieb reduzieren. Die Leistung des Boxers beträgt auch nach der Anpassung an die Abgasnorm Euro4 125 PS bei 7750/min. Das Dynamic ESA bietet nun einen automatischen Dämpfungsmodus mit Zuladungsausgleich. Fahrmodi Pro mit DTC, Hill Start Control und den neuen individualisierbaren Modi Dynamic Pro und Enduro Pro sind als Sonderausstattung ab Werk erhältlich.

Mehr Individualität versprechen die sogenannten Stylepakete, die ab dem Modelljahr 2017 verfügbar sind. Während das Paket »Rallye« eine stärker am Erscheinungsbild einer Enduro orientierte Optik bietet, ohne technisch dem Modell Adventure Konkurrenz machen zu wollen, adressiert das Paket »Exclusive« eher den urbanen Nutzer. Aber auch handfeste Harware ist in Verbindung mit den Style-Paketen erhältlich, so ein straffes Sportfahrwerk mit längeren Federwegen für Käufer der Variante »Rallye«.

K 1600 GTL

Neben der Euro-4-Anpassung erfuhr der Luxustourer K 1600 GTL eine umfassende Modellpflege. Hierbei lag der Schwerpunkt auf einer weiteren Verbesserung des Wind- und Wetterschutzes durch vergrößerte Windleitflügel sowie weiter nach hinten gezogene Verkleidungsseitenteile. Ein weiter nach hinten gezogener Lenker und tiefer platzierte Fußrasten sollen dem Fahrer zu einer aufrechteren Sitzposition verhelfen.

Das elektronische Fahrwerk Dynamic ESA mit automatischer Dämpfungsanpassung ist nun ebenso serienmäßig wie ABS Pro, Dynamische Traktionskontrolle DTC, Xenon-Scheinwerfer, Griff- und Sitzheizung, Multi-Controller, drei Fahrmodi, Geschwindigkeitsregelung und das Topcase mit integrierter Rückenlehne. Eine Rückfahrhilfe gibt es ebenso als Sonderausstattung wie das automatische Notrufsystem E-Call. Ein großes Zubehörangebot ist bei BMW obligatorisch.

F 800 R und F 800 GT

Neben EU-4-Anpassung und neuen Farben warten die beiden Twins F 800 R und F 800 GT mit einigen weiteren Modifikationen auf. So verspricht das E-Gas besseres Ansprechverhalten und Dosierbarkeit. Die Fahrmodi »Rain« und »Road« sind serienmäßig, der Fahrmodus »Dynamic« ist als Sonderausstattung ab Werk erhältlich. Die Instrumentenkombination verfügt über neue Ziffernblätter sowie MIL-Kontrollleuchte und Anzeigen für die Fahrmodi.

R nineT und R nineT Urban G/S

Der Retro-Roadster R nineT als Sachwalter des luft-/ölgekühlten Boxers erhielt kleinere Updates für den jüngsten Jahrgang. Zudem ist mit der Urban G/S eine neue Modellvariante verfügbar. Während die Basis R nineT neue Drahtspeichenräder bekommt, hat die optisch entfernt an eine R 80 G/S erinnernde R nineT Urban G/S Leichtmetallgussräder – das vordere mit 19 Zoll Durchmesser. Speichenräder sind nur gegen Aufpreis zu haben. 

Auch die konventionelle Gabel der Urban G/S ist technisch weniger anspruchsvoll als die USD-Gabel des Schwestermodells. Während ABS bei beiden Modellen zur Serienausstattung gehört, kann eine Antischlupfregelung gegen Aufpreis geordert werden. Ebenfalls aufpreispflichtig sind die ab Modelljahr 2017 ab Werk erhältlichen Sonderlackierungen.

DUCATI

Multistrada 950

Mit der Multistrada 950 rundet Ducati die Reiseenduropalette ab. Optisch bildet die kleinste Multistrada eine Synthese aus der Standard-1200er und dem Modell »Enduro«. Als Antrieb dient der 937er Testastretta-Zweizylinder. In der für die Multistrada 950 adaptierten Version leistet der Twin 113 PS bei 9000/min. Das maximale Drehmoment von 96,2 Nm liegt bei 7750/min an.

Die mit einem Innenrohrdurchmesser von 48 Millimetern satt dimensionierte sowie in Federvorspannung, Druck- und Zugstufendämpfung einstellbare USD-Gabel bietet 170 Millimeter Federweg. Im Heck arbeitet ein ebenfalls voll einstellbarer Monoshock von Sachs mit identischem Arbeitsweg. Die Radgrößen repräsentieren mit 19 respektive 17 Zoll in Gussausführung die übliche Dualauslegung. Das Assistenzpaket bietet vier Fahrmodi, achtfach regelbare Traktionskontrolle sowie ein dreistufiges ABS.

Scrambler Desert Sled / Café Racer

Gleich mit zwei neuen Varianten baut Ducati die erfolgreiche Scrambler-Reihe aus: Dem minimalistische »Café Racer« sowie dem an die amerikanischen Scrambler der späten 60ties erinnernden »Desert Sled«, der mit den goldfarbenen Felgen seiner Speichenräder ein echter Blickfang ist. Um die Offroadeignung auch technisch zu unterstreichen verfügt der Wüstenschlitten über einen verstärkten Rahmen.

Motorisch sind beide Varianten identisch, sie werden von dem auf Euro-4-Niveau gebrachten, luftgekühlten 800er L-Twin mit 75 PS angetrieben.

HONDA

X-ADV

Was im Autobereich das SUV soll bei den Einspurfahrzeugen der Honda X-ADV sein: Ein universelles Fahrzeug für alle Lebenslagen. Um dieses Ziel zu erreichen hat Honda die Gattung Reiseenduro mir dem Maxiscooter gekreuzt. Von den Offroadern haben sich Erbanalagen in Form von aufrechter Sitzposition, breitem Lenker, angedeutetem Motorschutz, Speichenrädern (17 bzw. 15 Zoll), Schwinge mit Zentralfederbein sowie Upside-Down-Gabel durchgesetzt. Auch die Federwege mit Werten von 153,5 Millimetern vorne und 150 Millimetern am Hinterrad verraten die Enduroabstammung.

Der Scooter wiederum schlägt mit niedrigem Durchstieg, Staufach unter der Bank und jeder Menge Komfort für die City durch. Angetrieben wird der X-ADV von Hondas bewährtem Zweizylinder-Reihenmotor mit 750 Kubikzentimetern Hubraum. Der 55 PS starke Twin überträgt seine Kraft ausschließlich über das Doppelkupplungsgetriebe DCT. Mit einer Füllung des 13,5-Liter-Tanks soll der auf Sparsamkeit getrimmte X-ADV über 300 Kilometer weit kommen.

CRF 250 RALLY

Ein sportlich attraktives Angebot macht Honda Einsteigern und Freunden handlicher Motorräder mit der neuen CRF 250 Rally. Optisch eng an die 450er Werks-Rallyemaschine angelehnt, fällt das Viertelliter-Bike zunächst durch die rahmenfeste Verkleidung mit dem hohen Windschild auf. Das Gesicht ist geprägt durch einen asymmetrischen Scheinwerfer mit LED-Leuchtmitteln. Ebenfalls im Rallyelook ist die weit nach unten gezogenen Kühlerverkleidung ausgeführt, die in einen wuchtigen Motorschutz übergeht.

Der Pilot sitzt aufrecht in 895 Millimetern Höhe und hat dank einer 43er USD-Gabel von Showa 250 Millimeter Federweg an der Front zur Verfügung. Der über Hebel angelenkte Monoshock bietet sogar 265 Millimeter Arbeitsweg. In Verbindung mit endurotypischen Aluminium-Speichenfelgen (vorne 21 Zoll/hinten 18 Zoll) ergibt sich eine solide Bodenfreiheit von 270 Millimetern. Angesichts serienmäßigen ABS geht ein fahrfertiges Gewicht von 157 Kilogramm in Ordnung.Der flüssigkeitsgekühlte Vierventilsingle leistet 25 PS (18,2 kW) bei 8.500 Touren, das maximale Drehmoment beträgt 22,6 Nm bei 6.750/min. Die Reichweite mit vollem 10-Liter-Tank wird mit gut 300 Kilometern angegeben. 

KAWASAKI

Versys-X 300

Das erfolgreiche Konzept der Versys-Baureihe steht mit der Kawasaki Versys-X 300 nun auch Einsteigern offen. Der bereits aus den Modellen Z 300 und Ninja 300 bekannte Twin hängt in einem Rückgratrahmen aus Stahl. Für seinen neuen Einsatzzweck wurde die Charakteristik mit dem Ziel eines satten Drehmoments modifiziert. Die 19 respektive 17 Zoll großen Speichenräder werden von einer konventionellen Telegabel sowie einem über Hebel langelenkten Zentralfederbein geführt. Eine rahmenfeste Verkleidung mit hohem, klarem Windschild soll auch auf langen Strecken für Witterungsschutz sorgen.

Die Kawasaki Versys-X 300 soll in zwei Varianten angeboten werden. Die Version Urban ist mit Tankpad, Handprotektoren, Hauptständer und einem Topcase ausgestattet. Bei der Versys-X 300 Adventure kommen ein Motorschutz und zwei 17-Liter-Koffer hinzu. Weiteres Zubehör wie Tankschutzbügel und Zusatzscheinwerfer ist erhältlich.

Z 650

In der Mittelklasse ersetzt Kawasaki die beliebte ER 6-n durch die neue Z 650. Mit der Namensgebung verweist die japanische Marke auf ein Modell, mit dem sie in den 1970er Jahren Maßstäbe setzte.

Die Z 650 des Modelljahrgangs 2017 wird vom bewährten Zweizylinderreihenmotor der ER 6-Reihe angetrieben, eine mit geringer Handkraft zu betätigende Slipperkupplung soll Hinterradstempeln vermeiden helfen. Als sportliches Naked Bike ist die Z 650 wie ihre Vorgängerin ER 6-n auf Kurztrips und den Einsatz im Alltag ausgelegt.

SUZUKI

DL 250 V-Strom

Kleinvolumige Reiseenduros liegen derzeit im Trend. Kein Wunder, dass auch Suzuki die Einsteiger mit einementsprechenden Modell abholen möchte. Ganz im Look der großen Schwestern präsentiert sich die neue DL 250 V-Strom. Im Gegensatz zur 650er und zur 1000er wird das Viertellitermodell jedoch nicht von einen V-Twin, sondern von einem Zweizylinder-Reihenmotor angetrieben. Die Leistung soll 25 PS betragen, das Drehmoment gut 23 Newtonmeter.

Mit einer Füllung des 17-Liter-Tanks soll die kleine Strom laut Suzuki etwa 500 Kilometer weit kommen. Da ist es gut, dass mit der hohen, auf der rahmenfesten Verkleidung montierten Scheibe an den Witterungsschutz gedacht wurde.Die wichtigsten Eckdaten des Fahrwerks lauten: USD-Gabel, Zentralfederbein, 17-Zoll-Gussräder vorne und hinten.

GSX 250 R

Mit der GSX 250 R präsentiert Suzuki einen zweiten Neuzugang in der Viertelliter-Klasse. Wie die DL 250 vom 25 PS starken, flüssigkeitsgekühlten Reihentwin angetrieben stellt die GSX 250 R einen vollwertigen Sporttourer dar. Die Zutaten sind eine Vollverkleidung, sportliche Sitzhaltung und die Möglichkeit, Gepäck zu transportieren.

Das Cockpit mit Drehzahlmesser, Tachometer, zwei Tages- und einem Gesamtkilometerzähler, Ganganzeige, Restreichweite und zahlreichen weiteren Informationsquellen sehr umfangreich ausgestattete Cockpit der GSX 250 R verfügt über moderne LCD-Technik.Während der Frontscheinwerfer klassische Leuchtmittel nutzt, setzt Suzuki bei Tagfahrlicht und Rücklicht auf LEDs.

Burgman 400

Seit 18 Jahren erfolgreich, bekommt der Großroller Burgman 400 mit dem Baujahr 2017 ein umfangreiches Update. Angefangen bei der Linienführung der Karosserie, die nach Meinung der Designer Merkmale eines »Sport Coupés« aufweisen soll, wurde der Stammvater einer ganzen Modellfamilie auch technisch aufgewertet.

Der Motor soll nicht nur sparsamer laufen, sondern auch mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen bieten. Zur Verbesserung der Fahrstabilität wurde der Rahmen versteift und der Vorderraddurchmesser auf 15 Zoll vergrößert.Eine verbesserte Sitzbankpolsterung, eine aufrechtere Fahrerhaltung und ein neugestaltetes Cockpit sollen den Aufenthalt an Bord angenehmer gestalten.

TRIUMPH

Street Scrambler

Auf Basis der 900er-Bonneville Street Twin hat Triumph die neue Street Scrambler aufgebaut. Die Maschine verfügt über ein eigenständiges Fahrwerk mit 19-Zoll-Vorderrad und längeren Federbeinen. Der Lenker fällt breiter aus, der hochgezogene Auspuff unterstreicht den Scrambler-Auftritt. Serienmäßig ist ein Motorschutz montiert.

Der Soziussitz der zweigeteilten Sitzbank kann durch eine Gepäckbrücke ersetzt werden. Die Street Scrambler soll auch als 35-kW-Version für die Führerscheinklasse A2 angeboten werden.

YAMAHA

Konzeptmodell T7

Allen (echten und vermeintlichen) Erlkönigsichtungen zum Trotz war bereits lange vor der Eicma klar, dass es auch dieses Jahr keine neue Ténéré geben würde. Stattdessen zeigte Yamaha eine Konzeptbike mit dem Namen T7. Und das lässt aufhorchen. Rund um den bereits in zahlreichen Modellen bewährten 700-Kubik-Reihenmotor haben die Yamaha-Entwickler mit Unterstützung des in Frankreich ansässigen Werks-Rallyeteams einen voll fahrtüchtigen Prototypen gebaut, der echte Gelände- und Fernreisetauglichkeit verspricht. Lange Federwege, eine flache bis auf den großen Tank gezogene Sitzbank, Speichenräder in Endurogrößen eine hochgezogene Abgasanlage und eine sportliche Frontverkleidung machen Lust auf engagierte Geländefahrten.

2018 soll eine Serienversion der T7 die offizielle Ténéré-Geschichte fortschreiben. Es bleibt zu hoffen, dass die Marketiers bei Yamaha den Mut haben, möglichst viel von der T7 in die Massenproduktion hinüberzuretten. Der geplante Werkseinsatz bei der Dakar mit der ebenfalls in Mailand gezeigten WR 450 F Rally deutet zumindest eine ernsthafte Rückbesinnung auf die Offroadwurzeln der Marke an.

WR 450 F Rally

Es wird Helder Rodriguez, Adrien van Beveren, Alessandro Botturi und Rodney Fagotter vorbehalten sein, die neue WR 450 F Rally im Gelände zu bewegen. Die vier Spitzenfahrer sollen mit der neuen Werksmaschine gegen die bislang unschlagbare KTM-Armada und die ewigen Zweiten vom fernöstlichen Konkurrenten Honda antreten.

Basierend auf der Sportenduro WR 450 F verfügt die Rally neben einem speziell aufgebauten Motor mit besonders leistungsfähigem Kühlsystem und Sportauspuffanlage über einen 33-Liter-Tank und BOS-Federelemente. Auffallend ist der Navigationstower, der das umfangreiche Rallyeinstrumentarium im Blickfeld der Piloten trägt.

XSR 900 Abarth

Fiat-Tuner Abarth hat sich den Drilling XSR 900 vorgenommen und einen Café Racer für die Sport-Heritage-Reihe aufgebaut. Der Fahrer nimmt sportlich hinter einer Halbschale aus Kohlefaserlaminat auf.

Die Front ist optisch von einem großen Rundscheinwerfer geprägt, während am Heck zunächst der abgedeckte Soziusplatz sowie die aus Titan gefertigte Abgasanlage ins Auge fällt. Die mit einer exklusiven Lackierung versehene Maschine wird in einer Kleinserie von 695 Fahrzeugen gefertigt.

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