Modelle 2014

Eicma News

Die Eicma in Mailand ist heuer der unumstrittene Höhepunkt des Motorradjahres. Zwar haben die Hersteller schon viele Details der neuen Modelle vorab lanciert, doch zu sehen gibt es viele der Bikes erstmals hier. Und auch einige Überraschungen sind auf der Messe zu entdecken.

Bimota

Ungeachtet der rechtlichen Querelen rund um den Vertrieb in mehreren europäischen Ländern präsentiert sich die italienische Edelmarke Bimota selbstbewusst auf der Eicma. Spezialität der Tüftler aus Rimini ist die Entwicklung ausgefallener Chassis für potente Motoren.
Mit der Bimota BB3 haben sich die Entwickler den Reihenvierzylinder der BMW S 1000 RR vorgenommen. Das Aggregat wird von einem Verbundrahmen aus Stahlrohr und Leichtmetallelementen aufgenommen. Die Verkleidung ist aus einem Kohlefaserlaminat gefertigt. Ein Trockengewicht von nur 179 Kilogramm will Bimota mit diesen Lösungen erzielt haben. Der Motor leistet 193 PS. Wheeliekontrolle, Traktionskontrolle, ABS, Antihopping-Kupplung und Schaltautomat unterstützen den Fahrer bei der Beherrschung des Kraftpakets. Während eine voll einstellbare 43er USD-Gabel und Schmiedefelgen in diesem Umfeld als Standard wahrgenommen werden, lässt die Leichtmetallschwinge mit variabler Lagerposition die Augen der Technikfans glänzen.

BMW

Für Furore hat bereits im Vorfeld der Eicma das puristische Naked Bike R nineT gesorgt. Die Maschine bündelt zentrale Markenwerte von BMW Motorrad in einem minimalistischen Konzept und ist damit in zweierlei Hinsicht ein Geschenk: der Münchner zum 90-jährigen Jubiläum an sich selbst und als Basis für aufregende Umbauten an die Custom-Szene.
Fernreisende werden sich über die Neuauflage der R 1200 GS Adventure freuen. Mit großem Tank, Protektoren, Alu-Gepäcksystem, längeren Federwegen und vielen Detaillösungen empfiehlt sich die Adventure für die große Abenteuerreise.
Ebenfalls mit dem wassergekühlten Boxer geht die R 1200 RT des jüngsten Jahrgangs auf Reisen. 125 PS und ebenso viele Newtonmeter setzt der mit größerer Schwungmasse ausgestatte Motor frei. Das ASC bietet serienmäßig zwei Modi, gegen Aufpreis ist auch eine Berganfahrhilfe erhältlich. Das Fahrwerk wurde in Richtung besseres Handling und erhöhte Lenkpräzision optimiert. Die neue Aerodynamik soll den Fahrkomfort erhöhen. Ein reichhaltiges Programm mit Sonderausstattungen wie einem Schaltassistenten oder Dynamic ESA sowie reichlich Zubehör setzen der Individualisierung kaum Grenzen.
Abgeleitet vom Supersportler S 1000 RR verfügt das Naked Bike S 1000 R über innovative Technik wie Race-ABS, ASC und zwei Fahrmodi in Serie. Der Vierzylinder leistet in der nackten, 207 Kilogramm leichten »R« 160 PS.
Im Segment der urbanen Mobilität präsentierte BMW die zwei Maxi-Scooter-Sondermodelle C 600 Sport Special Edition und C 650 GT Special Edition sowie den elektrischen Roller C evolution.

Ducati

Die jüngst von der VW-Tochter Audi übernommene Sportmotorradmanufaktur Ducati stellt mit der 1199 Superleggera eine radikale Leichtbau-Variante des Sportlers 1199 Panigale auf die Räder.
Weniger Hubraum und eine nicht ganz so hochwertige Ausstattung wie die große Schwester bietet das Superbike 899 Panigale.
Komplett neu sind ebenfalls zwei neue Modelle der beliebten Monster-Familie. Die Monster 1200 und ihre Variante mit dem Namenszusatz »S« werden von dem 1198er Testastretta 11°DS-Motor angetrieben. 10 PS mehr Spitzenleistung (145 PS) und Federelemente von Öhlins statt Kayaba sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der 1200 S vom Basismodell. Beide Ausführungen werden mit dreistufigem Bosch-ABS, achtstufiger Traktionskontrolle und variablem Ride-by-wire ausgeliefert.

Fotogalerie: Neue Bikes auf der Eicma

  Galerie durch Klick auf beliebiges Bild starten.


Harley-Davidson

Revolutionäres gab es am Stand von Harley-Davidson zu bestaunen. Die Amerikaner brachen gleich mit zwei Traditionen: großer Hubraum und Luftkühlung. Die beiden neuen Modelle mit der Bezeichnung »Street« werden von flüssigkeitsgekühlten Motoren mit 500 respektive 750 Kubikzentimetern Brennraumgröße angetrieben.
Harley verspricht für die neuen Aggregate gutes Ansprechverhalten und Agilität. In die gleiche Richtung geht die Auslegung des Fahrwerks mit großem Lenkeinschlag und geometrischen Daten, die für eine passable Wendigkeit sprechen. Im Visier der Marketingstrategen sind denn auch junge Fahrer, die das Bike in ihren urbanen Lebensstil integrieren sollen.

Honda

Sorgfältig überarbeitet geht die jüngste Generation von Hondas Sporttourer VFR 800 an den Start. Rund zehn Kilogramm weniger Gewicht, mehr Durchzug des V4-Motors und eine Traktionskontrolle sollen für noch mehr Fahrspaß sorgen.
Mit Anleihen beim Bagger-Design der Gold-Wing-Variante F6B erfreut die neue CTX 1300 die Cruiser-Fraktion. Angetrieben wird das langestreckte Bike vom längs eingebauten Vierzylinder-V-Motor aus dem Tourer Pan European. In der Leistung auf 84 PS reduziert, stellt das Aggregat seine ganzen 106 Newtonmeter bereits bei 4000 Umdrehungen bereit. Kardan, Combined-ABS, Traktionskontrolle und ein serienmäßiges Soundsystem sorgen für Komfort und Sicherheit.
Die erfolgreiche Zweizylinder-Baureihe NC wird im Hubraum um 50 Kubikzentimeter aufgestockt. Mit 55 PS und 68 Newtonmetern ergibt sich für NC 750 S, NC 750 X und Integra jeweils ein leichtes Plus aus der Maßnahme.
Die Mittelklasse wird mit den Modellen CBR 650 F und CB 650 F neu aufgestellt. Während die CBR 650 F mit komplett neuer Technik die betagte CBR 600 ablöst, tritt die CB 650 F in die Fußstapfen der künftig nicht mehr gebauten Hornet 600. Alltagstauglichkeit, Fahrbarkeit und moderater Verbrauch waren wichtige Entwicklungsziele bei den mit 87 PS moderat motorisierten Bikes.

Husqvarna

Vom neuen Eigner KTM zunächst als radikale Offroadmarke positioniert, zeigte Husqvarna auf der Eicma nun doch den Prototypen eines Straßenmotorrades. Das unter dem Kürzel »701« vorgestellte Supermoto wird von einem abgewandelten 690er KTM-Single angetrieben, der über eine Spitzenleistung von 75 PS verfügen soll. Der Einzylinder hängt in einem unten offenen Brückenrahmen in Gitterrohrkonstruktion. USD-Gabel und Federbein stammen von WP, die Bremsanlage von Brembo.
Der Fokus der Präsentation lag natürlich auf den Offroadern der Enduro- und Motocross-Baureihe, die das Erbe der Husaberg-Modelle antreten werden. Technisch stark an die Schwestermodelle von KTM angelehnt, stechen die Enduros durch ihre Hinterradaufhängung hervor, bei der statt des KTM-typischen PDS-Federbeins ein über progressiv wirkende Hebel angelenkter Monoshock zum Einsatz kommt.

Kawasaki

Mit dem J 300 wagt sich Kawasaki erstmals ins Segment der Großroller. Der in Kooperation mit Kymco entstandene Maxiscooter rundet die Modellpalette unterhalb der Universalbikes der ER-Reihe bzw. der Versys ab und soll nach Vorstellung der Kawa-Strategen auch Kunden für die Marke begeistern, die man bislang noch nicht erreichen konnte.
Die puristische Gestaltung des Naked Bikes Z 1000 stellt die technischen Elemente wie Monobloc-Bremssättel, BPF-Gabel oder LED-Scheinwerfer in den Vordergrund.
Der Sporttourer Z 1000 SX hat ein gründliches Update erhalten. Als Zubehör ist ein modellspezifisches Kofferträgerset erhältlich, elektronische Assistenzsysteme wie ABS und Antischlupfregelung sind serienmäßig. Federelemente und Bremsanlage wurden überarbeitet.

KTM

Nachdem KTM über Monate die Spannung geschürt hatte, war das gewaltige Naked Bike 1290 Super Duke R erwartungsgemäß der Publikumsmagnet auf dem Messestand der Österreicher. Mit knapp 180 PS und einem Leergewicht von deutlich unter 200 Kilogramm soll die 1290er neue Maßstäbe in Sachen Leistungsgewicht setzen.
Die bereits im letzten Jahr vorgestellte Reiseenduro 1190 Adventure wurde in ihrer jüngsten Version mit dem Stabilitätssystem MSC gezeigt.
Interessante Neuigkeiten gab es bei den kleinen Hubräumen. Mit den Modellen RC 125, RC 200 und RC 390 bietet KTM drei straßenzugelassene Sportmotorräder mit den Motoren der kleinen Duke-Baureihe an, die sich optisch stark an den erfolgreichen Renngeräten aus der Moto3 orientieren. Die größte RC holt aus ihrem 390er Motor 44 PS, die auf ein Leergewicht von 147 Kilogramm treffen. ABS haben die kleinen Flitzer alle serienmäßig an Bord.

Videoclips zu den neuen Modellen

BMW R nineT

Ducati 1199 Superleggera

Honda CRF 450 Rally

Indian Chief

KTM 1190 Adv mit MSC

KTM 1290 Superduke R

Kawasaki Ninja 1000

MV Agusta Turismo Veloce

Suzuki DL 1000 V-Strom

Quellen: Promotionsmaterial der Hersteller / YouTube


 

MV Agusta

Die italienische Edelmarke stellt sich künftig konzeptionell deutlich breiter auf. Nach dem »Megamoto« Rivale 800 bringen die Italiener nun den Sporttourer Turismo Veloce, der ebenfalls auf dem 800er Dreizylinder basiert. Ähnlich wie die Rivale weist auch die Turismo Elemente des Super-Moto-Designs auf. Markentypisch kommt ein Verbundrahmen mit Gitterrohr- und Gusskomponenten zum Einsatz. Der Dreizylinder leistet 125 PS bei sportlichen 11.600 Umdrehungen. Über ein variables Mapping kann die Leistungsentfaltung jedoch auf tourengerechte 100 PS reduziert werden, was mit einer fülligeren Drehmomentkurve einhergeht. Motorbremsmoment, Ansprechverhalten und Gasgriffempfindlichkeit können ebenfalls elektronisch justiert werden.
Ein Koffersystem und weitere Accessoires können als Originalzubehör bezogen werden. Die Variante Turismo Veloce Lusso wartet zudem mit einem semiaktiven Fahrwerk, serienmäßigen Heizgriffen sowie integriertem Navigationssystem auf.

Suzuki

Aus Sicht der Motorradreisenden ist sicherlich die neue DL 1000 V-Strom ABS das Highlight auf dem Stand von Suzuki. Ein durchzugsstarker V-Motor, deutlich reduziertes Gewicht, Assistenzsysteme und ein reichhaltiges Zubehörprogramm prädestinieren die Reiseenduro für lange und entspannte Touren.

Triumph

Die aktuelle Cruiser-Euphorie bedient Triumph mit gleich fünf Modellen. Die Varianten Thunderbird Commander und Thunderbird LT werden vom 1699 Kubikzentimeter großen Parallel-Twin angetrieben, der 94 PS bei 5400 U/min und 151 Nm bereits bei 3.550 U/min abgibt. Die Commmander ist an ihren extrem breiten 17-Zöllern zu erkennen, während die LT mit verspielten Chrom-Details die Retro-Fans begeistern soll.
Als Einstiegsmodelle ins Cruiser-Segment dienen die Modelle America und America LT. Der 865er Twin mit 270 Grad Hubzapfenversatz leistet 61 PS.
Vom gleichen Motor angetrieben wird die Speedmaster. Auffälligstes Merkmal ist die Kombination von schmalem 19-Zoll-Vorderrad und breitem 15-Zöller hinten. Die Sitzhöhe fällt mit 690 Millimetern extrem niedrig aus.
Reiseenduristen werden sich über die optisch aufgewertete Ausführung Tiger 800XC Special Edition mit rotem Rahmen und schwarzer Metallic-Lackierung freuen.

Yamaha

Mit der FJR1300AE erweitert Yamaha hat sein Angebot an langstreckentauglichen Sporttourern. Die Maschine ist zwischen der FJR1300A und der FJR1300AS angesiedelt. Im Gegensatz zur automatischen Variante AS verfügt die neue AE über ein konventionelles Schaltgetriebe. Highlight der AE ist das elektronische Fahrwerk. Per Knopfdruck lassen sich die Federelemente in vier Grundeinstellungen an unterschiedliche Fahrbahnbedingungen und die jeweilige Zuladung anpassen. Zusätzlich lässt sich auch die Dämpfungsstärke in drei Stufen variieren. Als Vorderradführung dient eine USD-Gabel mit getrennter Zug- und Druckstufendämpfung in den beiden Holmen.
Der Presse bereits vorgestellt, wird das Muscle-Bike MT09 ( Fahrbericht im TF) auf der Eicma erstmals der Öffentlichkeit vorgeführt. Die Maschine wird ebenso wie die YZF- und FZ-Modelle in einer sportlichen Race-Blu-Ausführung zu haben sein.
Außerdem wird es eine extra fiese Fighter-Ausführung MT09 Street Rally geben
Brandneu ist die MT07. Ein 689 Kubikzentimeter großer Reihenzweizylinder leistet 75 PS.
Mit den Cruisern XV 950 ABS und der XV 950 R ABS hat Yamaha den Grundstein zu einer sogenannten »Sport Heritage«-Serie gelegt. Rückbesinnung auf traditionelle Werte steht bei der Reihe im Vordergrund.
Ebenfalls eine Hommage an die eigene Geschichte ist das Remake SR 400, das einen der großen Klassiker der Marke wiederaufleben lässt. Erst auf den zweiten Blick ist der Single vom Original zu unterscheiden. Kickstarter und Stereofederbeine, Einscheibenbremse vorne und Trommel im Hinterrad, Rundscheinwerfer und viel Chrom sorgen für ursprünglichen SR-Spirit. Einzig die Einspritzanlage ist ein Zugeständnis an die neuen Zeiten.

Suche im News-Archiv

TOURENFAHRER-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote finden Sie im TOURENFAHRER-Newsletter.

Jetzt registrieren