Nach der 5. Etappe

Führungswechsel bei der Dakar

Mit einem sechsten Tagesrang auf der vierten Etappe und Rang 17 auf der fünften muss Honda-Pilot Joan Barreda die Führung an den konstant stark fahrenden Marc Coma (KTM) abgeben.

Nach einhelliger Meinung der Fahrer ist die diesjährige Austragung der Dakar die härteste seit vielen Jahren. Das gilt nicht nur für die extremen Belastungen für Piloten und Motorräder in Höhen teils um die 4000 Meter, verbunden mit extremen Temperaturunterschieden. Auch das technisch schwierige sowie navigatorisch anspruchsvolle Gelände verlangt den Teilnehmern das Äußerste ab.

Fehler bei der Navigation waren es auch, die den seit dem Start führenden Spanier Joan Barreda (Honda CRF 450 Rally) die Führung kosteten. Natürlich ist auch immer eine Portion Glück dabei, in kniffeligen Situationen unter extremem Zeitdruck die richtige Entscheidung zu treffen. Doch man darf mutmaßen, dass dem alten Rallye-Fuchs Marc Coma seine riesige Erfahrung und der damit verbundene Riecher für die richtigen Abzweige in die Karten gespielt haben. Barreda hingegen verfügt erst über eine vergleichbare kurze Rallyebiographie.

Doch es kam auch noch eine Menge Pech für Barreda hinzu. Die Rennleitung sagte den zweiten Teil der Sonderprüfung aus nicht näher erläuterten Sicherheitsgründen ab, so dass der aus Castellon stammende 29-Jährige keine Chance hatte, die durch den Verfahrer verlorene Zeit wieder hereinzuholen. Zusätzlich plagten den Spanier Probleme mit der Kraftstoffversorgung an seiner CRF. Mit Reparaturversuchen verlor er weitere kostbare Zeit. Joan Bareda: »Das war ein verdammt harter Tag und einer der schwierigsten bislang. Zu Beginn der Sonderprüfung hatte ich ein Problem mit der Benzinversorgung, kam dann aber schnell ins Rennen. Als ich zu Marc Coma aufgeschlossen hatte, kamen die Spritprobleme wieder. An einem Kontrollpunkt versuchte ich, den Defekt zu beheben und verlor sehr viel Zeit. Das Wichtigste ist jedoch, dass ich die Etappe zu Ende fahren konnte. Damit sind wir im weiter im Rennen um den Sieg!«

  Tiefsandfelder fordern das Material. Im Bild Javier Pizzollito (Honda).
Noch härter traf es Barredas Teamkollegen Paulo Goncalves. Nachdem der amtierende Rallyeweltmeister durch Probleme auf der Marathonetappe keine Chance mehr auf eine Top-Platzierung hatte, konzentrierte es sich darauf, Barreda zu unterstützen. Extreme Temperaturen um die 40 Grad und die hohe Belastung durch tiefen Sand setzten seiner CRF offenbar so sehr zu, dass sich ein Brand entwickelte. »Etwa auf der Hälfte der Etappe bemerkte ich, wie es an meinen Füßen heiß zu werden begann. Ich schaute nach unten und sah, dass die Maschine brannte. Nach einer Notbremsung sprang ich ab und versuchte, die Flammen mit Sand zu löschen. Doch ich hatte keine Chance, das Bike brannte komplett ab«, gibt der sichtlich enttäuschte Portugiese zu Protokoll.Zumindest vorläufig aus den Top Ten gefallen ist Vorjahressieger Cyril Despres. An sich hochzufrieden mit seiner Yamaha, verlor er zunächst auf der Marathonetappe (4) Zeit, als die Halterung für sein Iritrack, ein satellitengestütztes Tracking-System zur Lokalisierung der Fahrer, brach. Die Folge war ein Kurzschluss in den beschädigten Kabeln. Despres konnte das Problem lösen und weiterfahren, es reichte jedoch nur für einen sechsten Rang in der Tageswertung. Noch schlimmer traf es den Franzosen jedoch auf der fünften Etappe. Wie Barreda verbaute ihm die Kürzung die Möglichkeit, seine Orientierungspatzer vom Vormittag wieder auszubügeln.Leider nicht mehr im Rennen ist der deutsche Privatfahrer Ingo Zahn. Bereits auf der zweiten Etappe wurde dem Bayern ein unter dem Sand verborgener Fels zum Verhängnis. Zahn stieg über den Lenker ab und brach sich die Schulter sowie mehrere Rippen. Für den zweiten deutschen Teilnehmer, Jörg Majoli, war auf der dritten Etappe Schluss. Infolge eines Sturzes machte die Elektrik seiner 450er KTM schlapp und ließ sich nicht mehr instandsetzen, so dass Majoli die Etappe nicht beenden konnte – womit er nach dem Reglement ausschied.

Dakar 2014, Stand nach Etappe 5

1

Marc Coma

18:45'11

ESP

KTM

2

Joan Barreda

+41'10

ESP

HONDA

3

Chaleco López

+53'41

CHI

KTM

4

Jordi Viladoms

+58'58

ESP

GAS GAS

5

Alain Duclos

+01:02'13

FRA

SHERCO

6

Olivier Pain

+01:12'22

FRA

YAMAHA

7

Kuba Przygonski

+01:14'27

POL

KTM

8

Cyril Despres

+01:23'01

FRA

YAMAHA

9

Jeremias Israel

+01:23'30

CHL

SPEEDBRAIN

10

Stefan Svitko

+01:30'13

SLO

KTM

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