Nach einhelliger Meinung der Fahrer ist die diesjährige Austragung der Dakar die härteste seit vielen Jahren. Das gilt nicht nur für die extremen Belastungen für Piloten und Motorräder in Höhen teils um die 4000 Meter, verbunden mit extremen Temperaturunterschieden. Auch das technisch schwierige sowie navigatorisch anspruchsvolle Gelände verlangt den Teilnehmern das Äußerste ab.
Fehler bei der Navigation waren es auch, die den seit dem Start führenden Spanier Joan Barreda (Honda CRF 450 Rally) die Führung kosteten. Natürlich ist auch immer eine Portion Glück dabei, in kniffeligen Situationen unter extremem Zeitdruck die richtige Entscheidung zu treffen. Doch man darf mutmaßen, dass dem alten Rallye-Fuchs Marc Coma seine riesige Erfahrung und der damit verbundene Riecher für die richtigen Abzweige in die Karten gespielt haben. Barreda hingegen verfügt erst über eine vergleichbare kurze Rallyebiographie.
Doch es kam auch noch eine Menge Pech für Barreda hinzu. Die Rennleitung sagte den zweiten Teil der Sonderprüfung aus nicht näher erläuterten Sicherheitsgründen ab, so dass der aus Castellon stammende 29-Jährige keine Chance hatte, die durch den Verfahrer verlorene Zeit wieder hereinzuholen. Zusätzlich plagten den Spanier Probleme mit der Kraftstoffversorgung an seiner CRF. Mit Reparaturversuchen verlor er weitere kostbare Zeit. Joan Bareda: »Das war ein verdammt harter Tag und einer der schwierigsten bislang. Zu Beginn der Sonderprüfung hatte ich ein Problem mit der Benzinversorgung, kam dann aber schnell ins Rennen. Als ich zu Marc Coma aufgeschlossen hatte, kamen die Spritprobleme wieder. An einem Kontrollpunkt versuchte ich, den Defekt zu beheben und verlor sehr viel Zeit. Das Wichtigste ist jedoch, dass ich die Etappe zu Ende fahren konnte. Damit sind wir im weiter im Rennen um den Sieg!«