Derzeit schwebt der Pleitegeier über der Elektromotorradbranche. Bereits im Februar 2024 meldete die mit großer Euphorie gestartete Firma Cake aus Schweden Insolvenz an. Erst kürzlich, Mitte Oktober, folgte mit dem italienischen Hersteller Energica ein echtes Schwergewicht. Nun hat es Fuell erwischt.
Der Markenname Fuell ließ bereits bei der Gründung 2019 erahnen, wer hinter dem neuen Unternehmen steckte: Eric Buell, Rennfahrer, Tüftler, und eine der schillerndsten Figuren der US-amerikanischen Motorradszene. Nichts weniger als die Neuerfindung des Personentransports (»Let’s reinvent personal transportation«) hatte sich Buell in gewohnt großspuriger Manier auf die Fahnen geschrieben. Gut fünf Jahre später ist nicht viel übrig von dem vollmundigen Versprechen. Was blieb, war der Gang zum Konkursrichter.
Ob dies Buells letztes Projekt gewesen sein wird, ist derzeit offen. Rückschläge haben den begnadeten Tüftler (und eher mittelmäßigen Geschäftsmann), der einer breiteren Öffentlichkeit mit der Gründung der nach ihm benannten Motorradmarke Buell bekannt wurde, die Harley-Motoren in Sport-Chassis verpflanzte, noch nie aufhalten können. Nach der Pleite von Buell, Harley-Davidson übernahm die Reste, gründete Buell EBR (Eric Buell Racing) und machte mit dem gleichen Konzept weiter. Auch dieses Experiment ging den Weg alles Irdischen. Und nun ist das nächste Kapitel zu Ende.