Die AWO 425 ist die erste Motorrad-Neuentwicklung der damaligen DDR und war auf Geheiß der Sowjetunion Anfang der 1950er Jahre gebaut worden. Nach der Demontage des Simson-Werkes und dem Abtransport der Maschinen und Anlagen in die Sowjetunion, sowie der Umwandlung der traditionsreichen Produktionsstätte in die Aktien Gesellschaft „SAG Awtowello Moskau“ wurde die AWO 425 als Neuentwicklung auf der Frühjahrsmesse in Leipzig präsentiert. Schon weniger später stand die Entwicklung der ersten Straßenrennmaschinen an.
Bis 1960 stellte man knapp 128 000 der robusten Viertakter auf die Räder. Mit der Umwandlung des S.A.G.-Werkes in einen volkseigenen Betrieb Mitte der 1950er Jahre entfiel die Bezeichnung AWO. Die Suhler Viertakter bekommen die Bezeichnung Simson 425. Bis zur Produktionseinstellung 1962 entstanden von der weiterentwickelten Simson-Sport knapp 85 000 Stück. In der Summe rollten nahezu 213 000 aus dem Suhler Werk.
Billig waren sie nicht: Die Simson in Sportausführung kostete über 3000 Ostmark. Für die meisten seinerzeit zwischen Ostseeküste und Thüringer Rhön lebenden Menschen unerschwinglich.
Hans-Jürgen Fischer