Sie gehörte untrennbar zum Straßenbild der untergegangenen DDR, die Schwalbe, ein von Simson gefertigtes Kleinkraftrad. Auch nach der Wende blieb die Schwalbe ein beliebtes Fortbewegungsmittel – nun auch im Westen. Wegen des Bestandsschutzes für Maschinen, die vor 1992 in Verkehr gebracht wurden, durfte die 50er als einziges Moped in Deutschland mit 60 km/h unterwegs sein.
Mittlerweile hat sich der Münchener Elektrofahrzeughersteller Govecs die Markenrechte gesichert und bietet seit 2017 eine elektrisch angetriebene Schwalbe an. Das Design orientiert sich recht eng am Vorbild, nur der typische Zweitaktsound (und –geruch) fehlen.
Ergänzend zu der im vergangenen Jahr eingeführten Moped-Version (45 km/h, 50 Kilometer Reichweite) ist nun auch eine Schwalbe als Leichtkraftrad erhältlich. Diese als L3e bezeichnete Variante verfügt über einen komplett neuen Antriebsstrang vom E-Bike-Zulieferer Bosch sowie einen zweiten Akku, der die Kapazität auf 4,8 kWh anhebt.
Der Motor leistet im Modus »Boost« maximal 8 kW, was für eine Spitzengeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern reichen soll. In den Modi »Eco« und »City« sind Leistung und Energieverbrauch reduziert, die maximale Reichweite soll 90 Kilometer betragen. Im Rangiermodus »Crawl« steht sogar ein Rückwärtsgang zur Verfügung.
Die Bremsanlage ist standardmäßig als Kombibremse ausgelegt, die die Bremskraft gleichmäßig auf Vorder- und Hinterrad verteilt. Gegen einen Aufpreis von 290 Euro ist ein Antiblockiersystem erhältlich.
Die Schwalbe kann im Online-Shop von Govecs konfiguriert werden. Sie wird entweder per Spedition angeliefert oder kann in einer von vier Niederlassungen abgeholt werden. Am 21. Juli sind anlässlich der Münchner eMOBIL-Tage auf dem Odeonsplatz kostenlose Probefahrten möglich.