Hamburger Gottesdienst ohne Ausfahrt

Foto: Stephan Käufer

MoGo ohne Corso

Hamburger Gottesdienst ohne Ausfahrt

Hamburg. Nach zwei Jahren Coronapause konnte Mitte Juni bei Kaiserwetter am Michel die 39. Auflage des Hamburger MoGo stattfinden. Leider ohne Motorradkorso.

„Der Gottesdienst ist das Eine, das finden die Leute cool“, erklärt Lars Lemke. Lemke ist der MoGo-Pastor und damit schon beinahe eine Institution in Hamburg. Seit etwa 40 Jahren fährt Lemke selbst Motorrad, er kennt die Motorradfahrer, seine „Schäfchen“. „Was fast noch wichtiger ist, ist die Straße der – Marktplatz –“, führt Lemke weiter aus. Mit „Marktplatz“ meint er das, was vor, während und nach dem Gottesdienst am Michel geschieht. Das Benzingespräch, der Austausch von Informationen, die Kommunikation, das Sein unter Gleichgesinnten. Schnörkellos, ohne all das überladene, ritualisierte der Amtskirche. Dies ist das Erfogsrezept der Kultveranstaltung. Bis zu 30000 Motorradfahrer nahmen in den Jahren vor der Pandemie hieran teil. „Hier wissen alle, sie sind komplett willkommen“, resümiert der Motorradpastor. 
„Eine große Attraktion ist auch der Konvoi am Ende“, weiß Lemke. Aber genau dieser musste in diesem Jahr ausfallen. Bereits im Dezember erwartet die Stadtverwaltung die Vorstellung des gesamten Programmablaufes. Doch im Dezember 21 befand sich Hamburg sowie der Rest der Republik noch im Coronabedingten Lockdown. „In den Michel durften damals maximal 300 Personen“ erinnert sich der Pastor. Die Planungen für den Konvoi, die Straßensperrungen und Wegeführung, müssen aber durch Sachverständige erarbeitet werden, und das wiederum kostet Geld, viel Geld, das durch Spenden aufgebracht wird. Das wollte bei der ungewissen Lage niemand in die Hand nehmen. Doch im kommenden Jahr, dann zum 40. Jubiläum, soll auch der große Motorradkorso wieder stattfinden.

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Stephan Käufer

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