Harley-Davidson Quartalszahlen 01-2021

Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert

Harley-Davidson meldet positive Geschäftsentwicklung

Der amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson hat mit seiner Bilanz für das erste Quartal 2021 positiv überrascht. Und auch die Prognose für das kommende Jahr wurde angehoben. Doch es gibt noch eine große Unwägbarkeit.

Nach mehreren Jahren, in denen Harley-Davidson mit schlechten Zahlen auf sich aufmerksam machte, hat das Unternehmen für das 1. Quartal 2021 eine positive Geschäftsentwicklung gemeldet. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnten gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) beträgt 1,68 US-Dollar. Das ist fast das Doppelte des von Analysten erwarteten Wertes.

Harley-Davidson, Inc. | Konsolidierte Quartalszahlen, 1. Quartal

 

2021

2020

Veränderung

Umsatz (in Mio. US$)

1423

1298

10 %

Reingewinn (in Mio. US$)

259

70

272 %

EPS* (in US$)

1,68

0,45

273 %

*) Earning per Share = Gewinn je Aktie

Ein Treiber der positiven Entwicklung war der stärkere Umsatz im Bereich der Motorradverkäufe. Dieser stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 12 Prozent. Besonders gefragt waren Tourenmotorräder. Und auch die Marge konnte dank geringerer Vertriebskosten und einer Verringerung rabattierter Sonderverkäufe erhöht werden. Einen wichtigen Beitrag am guten Gesamtergebnis steuerte auch der Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen mit 96 Mio. Dollar bei. Die positive Entwicklung beflügelte den Kurs der Harley-Aktie, der zwischenzeitlich um knapp 10 Prozent zulegte.

Harley-Davidson: Motorradabsatz*, 1. Quartal

 

2021

2020

Veränderung

Nordamerika

32,8

25,2

30 %

EMEA

4,9

7,7

(36) %

Asia Pacific 

5,8

5,8

1 %

Lateinamerika

0,7

1,8

(59) %

Gesamt

44,2

40,4

9 %

*) Einheiten in 1000

Auf Basis dieser ermutigenden Kennzahlen hat Harley-Davidson den erwarteten Umsatzzuwachs für das laufende Jahr von 20-25 Prozent auf 30-35 Prozent erhöht.

Doch die Prognose steht unter einem großen Vorbehalt. Denn nachdem die Restrukturierung unter CEO Jochen Zeitz offenbar erste Früchte trägt, droht Ungemach aus ganz anderer Richtung.

Die Europäische Union hat Harley-Davidson mit Wirkung vom 19. April einen Sonderstatus im Zollrecht aberkannt. Dieser gewährte dem Unternehmen Ausnahmen im immer noch schwelenden Zollstreit zwischen der EU und den USA. Harley-Davidson konnte bislang Motorräder, Zubehör oder Merchandising-Artikel, die nicht in den Vereinigten Staaten gefertigt werden, mit dem ursprünglichen Zoll von sechs Prozent importieren.

Nach Wegfall des Sonderstatus greift der zusätzliche Strafzoll von 50 Prozent des Warenwertes bei allen Produkte der Marke ungeachtet ihres Herstellungslandes. Mit einem Aufschlag von insgesamt 56 Prozent wäre die Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Markt ernsthaft gefährdet. Harley-Davidson hat angekündigt, sich juristisch gegen den Beschluss zu wehren.

Weitere Informationen

Foto: Harley-Davidson

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