Nur um 35 Meter hat das Honda-Team um den Enduroprofi Fabio Mossini die Sechstausendermarke verfehlt. Doch bevor Altschnee in dem schwierigen Gelände ein weiteres Vorwärtskommen verhinderte, hatten die Fahrer einen neuen Höhenweltrekord für Motorräder aufgestellt – zumindest für Maschinen mit Zweizylindermotor.
Als Ziel für ihren Rekordversuch hatten sich die Motorsportler den Vulkan Nevado Ojos del Salado im argentinisch-chilenischen Grenzgebiet ausgesucht. Aufgrund ihrer relativ gleichmäßigen Steigung und ihres vergleichsweise sanften Reliefs sind Vulkane für Befahrungen besonders geeignet.
Fünf Tage lang hatte sich das Team auf den finalen Anstieg vorbereitet, um die beste Route auszukundschaften und sich an die dünne Höhenluft zu adaptieren. Die Motorräder waren weitestgehend im Serienzustand, lediglich Abgasanlagen von Termignoni sowie grobstollige MC360-Reifen von Metzeler wurden montiert.
24 Stunden lang kämpften sich die Fahrer mit ihren Maschinen durch immer steiler und schroffer werdende Gelände nach oben. Während zunächst noch Asphalt und Schotter unter den Reifen waren, folgten bald Erde, Geröll, Sand, felsige Partien sowie Schnee- und Eis-Passagen. Bei 5.965 Metern war dann auch für einen Könner wie Fabio Mossini Schluss. Der gebürtige Italiener Mossini arbeitet für Honda Chile und ist in dem südamerikanischen Land erfolgreich im Enduro- und Motocross-Sport unterwegs.
Noch höher hinauf kam im Sattel eines Motorrades bislang nur der britische Abenteurer Walter J. Colebatch. Mit einer 570er Husaberg, einem beträchtlich leichteren Einzylinder, erreichte er im Jahr 2012 die Höhe von 6361 Metern – übrigens auch am Ojos del Salado. Sein Rekord hat bis heute Bestand.