Die Indian Scout zählt zu den Ikonen der Motorradgeschichte. Im Oktober 1919 vorgestellt, besaß das von Charles Bayly Franklin im Auftrag des in Springfield, Massachusetts, ansässigen Motorradherstellers konstruierte Modell einen Zweizylinder-V-Motor mit 606 Kubikzentimetern. Technisch immer wieder weiterentwickelt und schließlich mit einem 745er Twin ausgestattet, wurde das Modell bis 1927 produziert.
Die Jubiläumsmodelle
Zum 100. Jahrestag der Präsentation der Scout hat Indian nun zwei Sondermodelle aufgelegt. Die Limited Edition Scout 100th Anniversary ist als Sammlermodell weltweit auf 750 Exemplare limitiert. Die Jubiläumsedition ist der Original-Scout nachempfunden und verfügt über eine auffällige Lackierung im markentypischen Rot Goldverzierung. Ein Echtleder-Solo-Sattel in Desert Tan, schwarze Drahtspeichenfelgen, Beach-Bar-Lenker, Gepäckträger und verchromte Oberflächen runden das Design ab.
Der Scout Bobber Twenty bietet einen schlichteren Bobber-Look mit verbesserter Ergonomie. Das Erscheinungsbild der Maschine ist geprägt durch einen Mix aus verchromten und geschwärzten Oberflächen. Das mit einem 10-Zoll-Ape-Hanger-Lenker ausgestattet Motorrad ist in drei Farben erhältlich.
Für die ab 1928 gefertigten Neukonstruktionen wurde der Name des erfolgreichen Modells übernommen. Im Jahr 1928 folgte die legendäre 101 Scout, in den Jahren von 1932-1937 wurde die Standard Scout gebaut. Das schwerere Modell Standard verärgerte die sportlich orientierte Kundschaft, weswegen Indian rasch die Thirty-Fifty Scout nachschob. Bei diesem Modell wurde der Twin in den Rahmen des Einzylindermodells Prince verbaut, um das Gewicht zu senken. Dies erwies sich als keine gute Idee, da die Festigkeit des Chassis der Motorleistung nicht gewachsen war. Indian reduzierte die Leistung und bot das Modell als Pony Scout an.
Um an seine sportlichen Erfolge anzuknüpfen, baute Indian ab 1934 das komplett neue Modell Sport Scout, das neun Jahre lang im Programm blieb. Die Maschine verfügte über einen leichten, steifen Rahmen, Trapezgabel, eine verbesserte Gemischaufbereitung und Zylinderköpfe aus einer speziellen Leichtmetalllegierung.
Nachdem während des Krieges einige militärische Scout-Versionen gefertigt worden waren, startete die zivile Nachkriegsproduktion zunächst mit dem Modell Chief. 1948 wurde noch eine Scout vorgestellt, doch es zeichnete sich bereits die tiefe Krise des Unternehmens ab, die zur kompletten Abwicklung im Jahr 1953 führte.
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