Die Idee des Vorderradantriebs für Enduros ist einfach nicht totzukriegen. Zu verlockend sind die fahrdynamischen Vorteile des Allradantriebs für Zweiräder. Richtungsänderungen lassen sich einfacher und präziser einleiten als mit geschobenen Vorderrad, die Hochgeschwindigkeitsstabilität auf losem Untergrund verbessert sich ebenso wie die Kurvenstabiliät. Zudem kann aus Kurven heraus früher wieder beschleunigt werden.
Yamaha hat sich mit den »2Trac« genannten Varianten zu Einzylinder-Cross- und Enduromodellen seit Beginn des neuen Jahrtausends versucht. Die Konzerntochter Öhlins entwickelte seinerzeit den hydraulischen Antrieb. KTM experimentierte ebenfalls mit Vorderradantrieben und setzte Prototypen testweise bei Extremenduros wie dem Erzbergrodeo ein. Trotz überzeugender Fahreigenschaften hatten alle Ideen für Allradmotorräder leider eines gemeinsam: Sie verschwanden schnell wieder in der Schublade. Zu schwer, zu kompliziert und zu teuer – der Aufwand stand in keinem vernünftigen Verhältnis zum Kundennutzen.