Mit einer gefühlvollen Neuinterpretation des Klassikers »Born to be wild« durch Iva Buric Zalac wendet sich der IVM in einem Video gegen Motorradlärm.
Dass ein gewisser Sound zum Motorradfahren dazugehört, ist weitestgehend unstrittig. Doch übertriebener Motorradlärm ist auch immer wieder Stein des Anstoßes, diskreditiert die gesamte Szene und hat im Extremfall Streckensperrungen zur Folge.
Um zu beweisen, dass guter Sound nichts mit Krach zu tun hat, hat der Industrie-Verband Motorrad Deutschland e.V. (IVM) ein Video mit einer Neuinterpretation von »Born to be wild« produzieren lassen. In stimmungsvollem Ambiente gibt darin die kroatische Sängerin Iva Buric Zalac den kracherten Biker-Klassiker von Steppenwolf aus dem Road Movie »Easy Rider« in ungewohnt ruhigen Tönen zum Besten – Sound, der ohne Lautstärke unter die Haut geht.
IVM-Video mit einer Interpretation von »Born to be wild« von Iva Buric Zalac
Allerdings könnte der IVM, in dem deutsche Motorrad- und zubehörhersteller sowie Importeure organisiert sind, – oder besser seine Mitgliedsunternehmen – selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Denn das »emotionale Klangbild«, wie Marketingstrategen den Auspufflärm gerne nennen, ist bei aktuellen Motorrädern oft nicht Ergebnis nachträglicher Bastelei oder hirnloser Gasgriffdreherei, sondern bei zahlreichen Modellen serienmäßig.
Wer sich den Klassiker Easy Rider im FreeTV ansehen möchte, hat dazu am 17. August um 01:50 auf Arte Gelegenheit.
Ein Bündnis aus Motorradfahrerverbänden wendet sich gegen die pauschale Diskriminierung von Motorradfahrern als Krawallmacher. Mit Aktionen in verschiedenen Städten soll der Forderung »Hochschalten – Dialog statt Verbot« Ausdruck verliehen werden.
Kurioses aus der Welt der Streckensperrungen: Die Fahrverbote für »besonders laute« Motorräder in Tirol gelten nicht für Motorradgespanne – unabhängig von deren Lautstärke.
Der 28. April 2021 ist der »Tag des Lärms«. Der Termin steht für den Start einer Kampagne des BVDM zur Sensibilisierung der Motorradfahrer für eine verantwortungsvolle Fahrweise.
Auf Einladung des rheinland-pfälzischen Verkehrsministers Dr. Volker Wissing gab es Ende Januar einen runden Tisch mit Vertrettern von Motorradfahrerverbänden zum Thema Motorradlärm. Vereinbart wurde eine Vertiefung des Dialogs zwischen Bikern und Politik.
In der aktuellen Diskussion um Motorradlärm haben Bündnis90/Die Grünen mit einem Positionspapier klar Stellung bezogen. Die Partei fordert unter anderem einen maximalen Geräuschgrenzwert von 80dB für alle Betriebszustände.
In den verhärteten Konflikt um Motorradlärm und Fahrverbote ist Bewegung gekommen. Interessenverbände der Motorradfahrer trafen sich mit Verkehrsminister Scheuer zu einem runden Tisch und vereinbarten die gemeinsame Entwicklung eines Strategiepapiers.
In Deutschland hat die Initiative des Bundesrates gegen Motorradlärm hohe Wellen geschlagen. In Österreich ist man da schon weiter. Das Bundesland Tirol sperrt ausgewählte Strecken für besonders laute Motorräder.
Am 15. Mai hat der Bundesrat eine Entschließung verabschiedet, die die Bundesregierung dazu auffordert, sich für eine Begrenzung der Geräuschemissionen aller neuen Motorräder auf maximal 80 dB(A) einzusetzen.
In Baden-Württemberg formiert sich Widerstand gegen Motorradlärm. Zahlreiche Gemeinden haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, und auch von der Landeregierung kommt Unterstützung. Neben lokalen Maßnahmen sind Initiativen zur Gesetzesverschärfung geplant.
In der Eifel formiert sich Widerstand gegen laute Motorräder. Acht Städte und Gemeinden haben sich zu einer Initiative gegen Krachmacher auf zwei Rädern zusammengetan und einen Aktionsplan erstellt.