Kein Selbstläufer in Dortmund

Foto: Thorsten Horn

Stimmungsvolle 40

Kein Selbstläufer in Dortmund

Dortmund. 29 500 Fans und Gäste sorgten an den drei tollen Tagen für eine erstklassige Stimmung und trieben die Akteure zu Höchstleistungen an.

Nach dem Auftakt der deutschen Mini-Serie ADAC SX Cup 2024/2025 mit leider nur noch den beiden Austragungsorten Stuttgart und Dortmund kam der Franzose Gregory Aranda, wie schon so oft, als Top-Favorit der SX1 genannten Top-Klasse in die altehrwürdige Westfalenhalle. Im „Ländle“ hatte er im November 2024 an beiden Veranstaltungsabenden die Finalrennen gewonnen und sich somit zum vierten Mal den imaginären SX-Adelstitel „König von Stuttgart“ gesichert. Zudem hatte er schon fünf Mal den ADAC-SX Cup gewonnen, gilt also als Mr. Supercross Germany. In Dortmund war er erst einmal der Gesamtsieger und haderte nach seinem Triumph 2014 ein ums andere Mal mit der westfälischen Metropole. Und auch diesmal sollte Dortmund für ihn kein Selbstläufer werden.

Am ersten Abend gewann der US-Amerikaner Michael Hicks den Showdown der besten zwölf aus 25. Hinter seinem Landsmann Jordi Tixier wurde Greg Aranda als Drittplatzierter zur Siegerehrung gerufen. Tags darauf musste er mit Maxime Desprey einem weiteren Landsmann den Vortritt lassen, doch Platz zwei reichte ihm bereits, um zum sechsten Mal in der deutschen Serie zu triumphieren. Dazu sagte er wenig später: „Der sechste Titel in Deutschland ist etwas sehr Spezielles für mich.“

Doch da war noch der dritte Dortmunder Renntag und die Sache mit dem Adelsstitel. An jenem Sonntag wurde wieder nach dem sogenannten Triple-Crown-System gefahren, sprich drei zusammen gewertete Heats der gleichen zwölf Quali-Besten, die so ihren Tagessieger und letztlich den „König von Dortmund“ ermittelten. Dabei gab sich Greg Aranda diesmal keine Blöße, holte sich mit den Heat-Plätzen eins, zwei und nochmal eins den Tages- sowie auch endlich seinen zweiten Dortmunder Königstitel.

„Es war die letzten Jahre zum verrückt werden. Zwar konnte ich in Dortmund schon ein paar Tagessiege einfahren, aber irgendetwas kam in Sachen König immer dazwischen“, meinte er anschließend. Und weiter: „Das ist ein unglaublich gutes Gefühl, endlich wieder König von Dortmund zu sein. Irgendwie habe ich hier immer zu viele Fehler gemacht, aber dieses Jahr hatte ich, ehrlich gesagt, den größeren Fokus auf den Königstitel gelegt. Es war ein langgehegter Traum von mir, noch einmal Dortmund zu gewinnen.“

Die deutschen Farben vertraten in Dortmund in der SX1 nur der MXGP-Pilot Maximilian Spies aus dem brandenburgischen Ortrand und der fünffache ADAC-MX-Masters-Sieger Dennis Ullrich aus Kämpfelbach in Baden-Württemberg. Während Max Spies es in der „Nacht der Fans“ am Samstagabend aus eigener Kraft ins Finale schaffte, Zehnter wurde und den Cup als Gesamt-13. abschloss, benötigte „Ulle“ nach seiner Motocross- und Supercross-Pause am selben Abend eine Wild-Card, um noch einmal in einem SX-Finale antreten zu können. Mit Rang elf verkaufte er sich teuer. Am Sonntag hatten beide wieder frühzeitig Feierabend.

In der 250er-Klasse SX2 mischte auch in Dortmund ein gutes Dutzend Deutsche mit, doch wirkliches Format hatten nur der Braunschweiger Nico Koch, der Erfurter Paul Haberland und Paul Bloy aus Biberach. Sie belegten im ADAC SX Cup die Endränge sechs, acht und zehn.

Den Cup-Sieg in der kleinen Klasse sicherte sich am Samstag mit Calvin Fonvieille ebenfalls ein Franzose und „Prinz von Dortmund“ wurde dessen erst 18-jähriger Landsmann Jules Pietre.

Ergänzt wurde das straffe Rennprogramm von den Nachwuchsklassen SX4 (mit 65-Kubik-Motorrädern) und den eKids, wie der Name schon verrät mit Elektro-Motocross-Bikes. Das Sahnehäubchen auf jeden der drei Veranstaltungsabende bildeten die Freestyle-Motocrosser mit ihren waghalsigen Darbietungen unterm Hallendach.

Weitere Informationen.

Thorsten Horn

Suche im News-Archiv

TOURENFAHRER-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote finden Sie im TOURENFAHRER-Newsletter.

Jetzt registrieren