Coma nicht zu schlagen

KTM gewinnt Dakar vor Honda

Gleiches Spiel wie vergangenes Jahr: Auch bei der jüngsten Austragung der Rally Dakar entscheidet Routinier Marc Coma (KTM) nach anfänglicher Honda-Führung das Rennen für sich.

Seinen fünften Dakarsieg kann sich KTM-Pilot Marc Coma ans Revers heften. Wieder einmal bestimmte der Katalane das Rennen aus dem Hintergrund, um im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Völlig abgebrüht überließ er Honda-Frontmann Joan Barreda über viele Etappen die Führung, blieb aber stets auf Schlagdistanz.

Ohne Risiken einzugehen beobachtete er das Rennen von der zweiten Position aus. Als bei Barredas CRF 450 die Elektrik schlapp machte, schob sich der Routinier an die Spitze des Feldes und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Aber auch in Führung liegend zeigte Coma keine Nerven. Niemals gefährdete er seinen Vorsprung durch ehrgeizige Aktionen. So ließ er auch auf der Schlussetappe vier Fahrern der Vortritt – in der sicheren Überzeugung den Sieg in der Tasche zu haben.

  Sicherte sich seinen fünften Dakar-Titel: Marc Coma (l.) Beste Dame aller Zeiten: Laia Sanz (M.). Team HRC Manager Wolfgang Fischer, General Manager Martino Bianchi und der Gesamtzweite Paulo Goncalves (r.).Ein möglicher Grund für den elektrischen Kollaps der Honda könnte Korrosion durch die aggressive Salzlauge sein, die bei der Befahrung des Salar die Uyuni mikrometerfein verwirbelt in jede noch so kleine Ritze der Motorräder kroch. Während der große Salzsee im Süden Boliviens während des Südwinters eine betonharte, gleißend weiße Salzoberfläche aufweist, ist er während der aktuell herrschenden Regenzeit mit einer zentimeterhohen Salzwasserschicht bedeckt. Auch unentdeckte Schäden vom Crash am Vortag kommen als Ursache in Betracht. Barreda durfte nämlich nach seinem Sturz die Hilfe des Serviceteams nicht in Anspruch nehmen, da auf der Marathonetappe nur gegenseitige unter den Fahrern erlaubt ist.

  Nach ergiebigen Regenfällen bedeckt aggressive Salzlauge den Salar de Uyuni.
Doch dies sind nur Spekulationen. Fakt ist, dass Barreda nach dem technischen Defekt keinerlei Siegchancen mehr hatte. Dafür schob sich sein Teamkollege Paulo Goncalves an die Stelle des ersten Verfolgers und verkürzte konsequent den Rückstand auf Coma. Letztlich waren es seine Strafzeiten von insgesamt 17 Minuten, die einen Triumph des konstant stark fahrenden Portugiesen verhinderten. Im Ziel hatte er nämlich nur noch einen Rückstand von 16’53” auf Coma.Auch wenn es 2015 wieder nicht geklappt hat, das Honda Werksteam HRC zeigte sich als sportlicher Verlierer kündigte unmittelbar nach dem Rennen an, kommendes Jahr wieder anzutreten – mit dem Ziel zu gewinnen.Motorsportgeschichte schrieb auf der Dakar 2015 Laia Sanz. Die Spanierin aus dem Team HRC erzielte mit dem fünften Gesamtrang auf der Etappe 8 nicht nur die beste Tagesplatzierung einer Frau bei der Dakar, auch ihr 9. Platz der Gesamtwertung markiert einen neuen Bestwert für die Damenwelt.

Endstand Rally Dakar 2015

Rang

Fahrer

Nat.

Marke

Zeit/Rückstand

1

Marc Coma

SPA

KTM Red Bull Rally Factory

46:03'49

2

Paulo Goncalves

POR

Team HRC

+ 16'53

3

Toby Price

AUS

KTM AUS Rally Factory

+ 23'14

4

Pablo Quintanilla

CHI

KTM

+ 38'38

5

Stefan Svitko

SLO

Slovnaft Team

+ 44'17

6

Ruben Faria

POR

KTM Red Bull Rally Factory

+ 1:57'50

7

David Casteu

FRA

Team Casteu

+ 2:00'14

8

Ivan Jakes

SLO

Microstep Industry Team

+ 2:18'18

9

Laia Sanz

SPA

Team HRC

+ 2:24'21

10

Olivier Pain

FRA

Yamaha Racing

+ 3:09'09

Weitere InformationenFotos © KTM/RallyZone Bauer/Barni, Team HRC

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