Angesichts akuter Liquiditätsprobleme vor dem Hintergrund einer Schuldenlast von knapp zwei Mrd. Euro beantragte die KTM AG am 29. November 2024 ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Ziel des Verfahrens war es, innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern einen Sanierungsplan zu vereinbaren. Dies ist nun gelungen. Am 25. Februar hat die Gläubigerversammlung den Plan gebilligt. Dieser sieht vor, dass die Gläubiger eine Zahlung in Höhe von 30 Prozent ihrer Außenstände erhalten. Der Betrag muss bis spätestens 23. Mai 2025 beim Sanierungsverwalter hinterlegt werden. Hierfür ist eine Summe von 548 Mio. Euro erforderlich. Ist diese Forderung erfüllt, wird das Gericht den Sanierungsplan Anfang Juni 2025 bestätigen, womit das Sanierungsverfahren abgeschlossen ist.
Für die verbleidenden Mitarbeiter ist dies eine gute Nachricht. Allerdings bleiben die Gläubiger auf dem Großteil ihrer Außenstände sitzen, allein die Banken müssen wohl über eine Milliarde Euro abschreiben. Zudem haben im Zuge der Krise weltweit rund 1.800 Mitarbeiter ihren Job verloren.
Die Aktionäre haben einstweilen 50 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, damit der Betrieb weiterlaufen kann. Die geplante Vollauslastung der vier Produktionslinien im Einschichtbetrieb soll innerhalb von drei Monaten erreicht werden.
Doch damit sind die strukturellen Probleme des Motorradherstellers nicht aus der Welt, und auch die Liquidität muss langfristig gesichert werden. Woher die benötigten Mittel kommen sollen, ist offiziell noch nicht bekannt. Dem Vernehmen nach will sich der indische Partner Bajaj stärker im Unternehmen engagieren. Gerüchteweise soll sogar BMW Interesse an einem Einstieg gezeigt haben.