Kultobjekt Schwalbe

Foto: Hans-Jürgen Fischer

Suhl feiert seine Vögel

Kultobjekt Schwalbe

Suhl. In den kommenden Wochen schaut die Zweiradwelt nach Suhl, im Februar 1964 rollten die ersten Simson-Vögel der Typenreihe Schwalbe aus den Hallen des Simson-Werkes in der Meininger Straße. Das ist 60 Jahre her und somit Grund für Erinnerung.

Ein guter Platz dafür ist das Fahrzeugmuseum im Zentrum der Südthüringer Metropole und nicht zuletzt auch das legendäre Zweiradwerk am Stadtrand. Dort erinnern Info-Tafeln an den jeweiligen Werkhallen an die Produktion. Im Fahrzeugmuseum erfährt die 50 Kubikzentimeter große und 3,4 PS starke Schwalbe 2024 eine besondere Würdigung. Immerhin wurden von ihr mehr als einen Million Stück gefertigt. Der ehemalige Chefkonstrukteur im Simson Werk und langjährige Museumsleiter Achim Scheibe verrät, dass ab dem kommenden Frühjahr die Mopeds der Vogelserie verstärkt in den Fokus gerückt und museal entsprechend präsentiert werden.
Die Serienproduktion der Vogelserie beginnt mit der „Schwalbe“, Typenbezeichnung KR 51 – KR steht für Kleinroller. Mitte der 1960 bekommt die Thüringer Vogelfamilie mit Star, Spatz, Sperber und schlussendlich mit dem Habicht im Jahr 1972 weiteren Zuwachs. In der DDR machten die Suhler Simson-Mopeds nicht nur Jugendliche mobil, sondern stellten sich auch für Berufstätige und Senioren unverzichtbare Alltagshelfer. Noch heute gibt es mehrere tausend Simson-Fahrer und mehrere Dutzend Schwalbe-Clubs zwischen Thüringer Wald und Ostseeküste. An Moped-Verrückten mangelt es speziell in Südthüringen nicht, was wohl auch etwas mit dem Spaßfaktor und der robusten Technik zu tun hat. Schließlich gibt es keinen Wertverlust. Wer heute eine Schwalbe fahren möchte, muss schon relativ weit in die Tasche greifen. An Ersatzteilen und technischen Beistand mangelt es dann aber in der Regel nicht.
Speziell die von 1964 bis 1985 produzierten zweisitzigen Roller sind knapp vier Jahrzehnte nach Einstellung der Serienproduktion Kultobjekte, die die Fantasie von Bastler und Techniker beflügeln. Welche Faszination von den Suhler Mopeds ausgeht, belegen die zahlreichen Markentreffen mit mehreren tausend Besucher jährlich. Und selbst bei diversen Motorsport-Events haben die einzigartigen Zweitakter nach wie vor einen festen Platz. Beleg sind unter anderen Motorrad-Biathlon-Wettbewerbe. Und es sind genau die aktuellen motorsportlichen Basismodelle der Baureihe S50, die von Jugendlichen für den Weg zur Schule, Gymnasium und Lehrausbildung bevorzugt werden.

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