Für Kampfjet-Piloten gehört sie zum Alltag, und auch für Fahrer von Oberklasse Pkw ist Augmented Reality keine Science Fiction mehr. Wichtige und nützliche Informationen werden dem Piloten bzw. Fahrer ins Gesichtsfeld eingeblendet und verschmelzen so mit der wahrgenommenen physischen Realität. Der Vorteil für den Nutzer liegt darin, dass er den Blick nicht auf externe Instrumente richten muss, sondern sich voll und ganz auf das Geschehen um ihn herum konzentrieren kann. Der englische Begriff Head-up-Display trifft die Sache daher sehr gut, denn der Blick bleibt immer nach vorne gerichtet.
Für den zivilen terrestrischen Verkehr bieten sich in erster Linie Navigationshinweise sowie Warnungen vor gefährlichen Situationen als Inhalte für die erweiterte Realität an.
Platzproblematik beim Einsatz auf dem Motorrad
Beim Pkw erfolgt die Einblendung in die Windschutzscheibe, für die Anwendung auf dem Motorrad stellt sich die Sache schwieriger dar. Die Informationen müssen auf eine ungleich kleinere Fläche viel näher am Nutzer eingespiegelt werden. Und auch für den »Projektor« ist bedeutend weniger Platz vorhanden als im Auto.
Noch kein durchschlagendes Projekt
Zahlreiche Projekte, sogenannte »Wearables« mit Augmented Reality zu etablieren, sind bereits gescheitert. Allen voran die groß propagierten Google Glasses, aber auch Ansätze von Tech-Giganten wie Microsoft, Intel oder Epson. Nichtsdestotrotz machen sich immer wieder kleine wie größere Unternehmen daran, die erweiterte Realität für die Nutzung auf dem Motorrad verfügbar zu machen.
2017 brachte Nuviz ein nachrüstbares Head-up-Display (HUD) heraus, das auch gemeinsam mit Schuberth vermarktet werden sollte. Allerdings hat man von dem System seit Jahren nichts mehr gehört. Und auch der vom kalifornischen Start-up Borderless entwickelte Crosshelmet X1 hat zumindest hierzulande noch keine weitere Verbreitung gefunden, was nicht zuletzt am stattlichen Gewicht von fast zwei Kilogramm, dem Preis von 1800 Dollar und Lieferzeiten von einem knappen Vierteljahr liegen mag.
Livemap will es schaffen
Das vom russischen Unternehmer Andrej Artishchev extra zu diesem Zweck gegründete Unternehmen LiveMap will nun einen eigenen Vorstoß wagen, Augmented Reality aufs Motorrad zu bringen. Mit einigen technischen Raffinessen wirbt der Unternehmer um Akzeptanz für sein Produkt bei der Kundschaft.
So soll das eingeblendete Bild bei unterschiedlichsten Licht- und Sichtverhältnissen stets perfekt wahrnehmbar sein, weshalb sich Helligkeit und Kontrast automatisch an die Umgebung anpassen.