Verkaufsstart LiveWire S2 Del Mar verschoben

Absatzprognose nach unten korrigiert

LiveWire S2 Del Mar verspätet sich

Die Markteinführung des Elektromotorrads LiveWire S2 Del Mar verzögert sich. Ursprünglich für den Saisonstart geplant, soll das neue Modell nun erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 kommen.

S2 Del Mar: Attraktives Styling und günstigerer Preis

LiveWire, die 2021 ausgegliederte Elektromotorradsparte von Harley-Davidson, setzt große Hoffnungen auf das neue Modell S2 Del Mar. Deutlich günstiger als das Flaggschiff LiveWire One (in den USA beträgt das Preisverhältnis 16.999 US$ zu 22.700 US$), sollte die S2 Del Mar endlich das ersehnte Volumen im Elektrobereich bringen.

Die im Flat-Tracker-Look gestylte Maschine ist an ein jüngeres Publikum gerichtet. Mit einer Leistung von rund 80 PS und schafft sie den Sprint von null auf hundert in 3,1 Sekunden. Ihre Reichweite beträgt in der Stadt, wo die anvisierte Zielgruppe zu Hause ist, etwa 160 Kilometer. In rund 75 Minuten lässt sich der Akku mit dem Level-2-Ladesystem von 20 auf 80 Prozent seiner Kapazität aufladen.

Mit bis zu 7.000 Einheiten hatte das Management für das Jahr 2023 kalkuliert. Angesichts des verzögerten Marktstarts wurde diese Prognose auf 750 bis 2.000 Fahrzeuge kräftig nach unten korrigiert.

LiveWire mit tiefroter Bilanz

Einen Grund für die Verschiebung der Markteinführung hat LiveWire nicht genannt. Klar ist jedoch, dass die Verzögerung die ohnehin tiefrote Bilanz der Harley-Tochter weiter ins Negative drücken dürfte. Im Jahr 2022 verzeichnete die Business Unit LiveWire Group Inc., an der Harley-Davidson 89 Prozent der Anteile hält, einen operativen Verlust von 85 Mio. US$. Dieses Jahr dürften nach Einschätzung von Analysten weitere 115 bis 125 US$ hinzukommen.

Anfängliche Verluste sind einkalkuliert

Die Verluste sind durch die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Anwerbung von hochqualifiziertem Personal bedingt. Trotz des rigiden Sparkurses im Mutterhaus steht Harley-CEO Jochen Zeitz zu LiveWire und sieht langfristig auch die Zukunft von Harley-Davidson in der Elektromobilität.

Und auch LiveWire Präsident Ryan Morrissey ist weiter optimistisch: »Wir sind der Meinung, dass die langfristigen Ziele, die wir uns für das Unternehmen gesetzt haben, nach wie vor die richtigen sind.«

Elektrogeschäft drückt auf Harley-Performance

Analysten wie Jaime Katz vom Finanzinformationsportal Morningstar können den Optimismus hingegen nicht teilen. Katz schätzt, dass die derzeitigen Schwierigkeiten bei LiveWire die Performance von Harley-Davidson in den nächsten Jahren aller Wahrscheinlichkeit bremsen werden, und die Auslieferungen auch in den nächsten fünf Jahren hinter den Erwartungen zurückbleiben dürften.

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