Neben den Rängen 1 und 2 konnte sich KTM vier weitere Top-Ten-Plätze in der Gesamtwertung der Marokko-Rallye sichern. Honda verbuchte mit fünf Fahrern drei Platzierungen unter den ersten Zehn und gewann mit Helder Rodrigues zumindest einen Podiumsplatz.
An zweiter Stelle der Gesamtwertung liegend, stürzte Goncalves in einer Sonderprüfung der fünften Etappe so schwer, dass er das Rennen beenden musste. Wie sich später herausstellte, hatte er sich bei dem Crash eine Rippe gebrochen. Sein Teamkamerad Joan Barreda gewann nach seinem Vortagessieg auch diese Etappe souverän, was ihn auf Rang vier der Gesamtwertung nach vorne rutschen ließ. Doch weder kam er mit dieser Platzierung auf Schlagdistanz zu Coma, der die Führung nach dem Sturz-Aus von Goncalves übernommen hatte, noch reichte sein über die Saison angesammelter Punktestand aus, um titelgefährlich zu werden. Die Schlussetappe rund um Marrakesch ging wieder an Honda. Helder Rodrigues durfte diesmal ganz oben aufs Treppchen steigen, während sich Coma mit einem Rückstand von gut sechs Minuten (was letztlich Rang 7 der Etappenwertung entsprach), taktisch klug in sicherer Distanz zu den Scharmützeln an der Spitze hielt und trotzdem nah genug auf Tuchfühlung blieb, um jederzeit angreifen zu können.KTM hat den Titel, HRC immerhin drei der fünf Werksfahrer unter den Top Ten platziert. Besonderer Respekt gebührt der neu zum Honda-Team gekommenen Spanierin Laia Sanz, die es gleich beim ihrem ersten FIM-Rallye-Lauf im neuen Team auf Rang 10 der Gesamtwertung schaffte.Mit dem Sieg in Marokko gewann Marc Coma bereits zum sechsten Mal den Rallye-Weltmeistertitel. Sein Team-Kollege Sam Sunderland beendete das Rennen in Nordafrika als Zweiter, Ruben Faria und Jordi Villadoms sicherten sich die Ränge fünf und sechs. Auch der Neuzugang, der erst kürzlich verpflichtete Österreicher Matthias Walkner, gab mit dem elften Gesamtrang ein überzeugendes Debüt. Die Marokko-Rallye ist traditionell der letzte Testlauf unter Rennbedingungen, bevor es bei der Dakar im Januar um die höchsten Ehren im Offroad-Motorsport geht. Es wird sicher spannend zu sehen, welche Strategie bei der größten aller Rallyes zum Erfolg führen wird: Die Fokussierung auf einen Spitzenmann, wie sie von KTM mit Marc Coma praktiziert wird, oder eine Struktur mit mehreren etwa gleich starken Fahrern wie bei Honda HRC.